Investitionen: Abwasserbetrieb muss Siele teuer sanieren - Umlage über Gebühren?

Fast 17 Millionen Euro wird der städtische Abwasserbetrieb in den kommenden Jahren im Untergrund verbuddeln. Das geht aus der Investitionsplanung hervor, über die der Fachausschuss für Bau und Verkehr am kommenden Montag (Beginn: 18 Uhr, Rathaus) beraten wird. Die Summe umfasst dabei nur die an der Kanalisation nötigen Bauarbeiten. Weitere Millionen sollen in die Technik des Abwasserbetriebs fließen. Geld, das die Gebührenzahler aufbringen müssen.

Mit 1,67 Millionen Euro entfällt die höchste Summe auf die Kanalsanierung am Finkenweg. Zwischen 2016 und 2018 soll nicht nur die Straße saniert werden, auch unter der Fahrbahn wird ordentlich investiert. Am Spakenberg werden 1,4 Millionen Euro fällig, um im selben Zeitraum die Kanalisation erneuern zu können. Die notwendige Einführung des Trennsystems in der Julius-Weltzien-Straße wird ebenfalls 1,4 Millionen Euro kosten. In der Fußgängerzone werden 920 000 Euro für die Kanalarbeiten fällig, an der Fährstraße 165 000 Euro und an der Krümmelstraße 500 000 Euro.

Doch nicht überall rollen Bagger an, um die Kanalisation auf Vordermann zu bringen. Wie beispielsweise schon 2013 am Richtweg vollzogen, sollen auch an der Steinstraße, am Schüttberg, am Hasselkamp und am Bäckerweg bestehende Rohre zunächst eine Innenummantelung mit einem dünnen Kunststoff bekommen. Der wird in das Rohr eingeführt und dann aufgeblasen, später mit UV-Licht ausgehärtet. Das Verfahren ist aufgrund nicht erforderlicher Tiefbauarbeiten kostengünstig, kann aber nicht überall angewandt werden.

"Das, was wir an der Kanalisation jetzt machen, sind Maßnahmen, die sich bei unserer Kamerabefahrung ergeben haben. Da gibt es Schäden, die uns zum Handeln zwingen", erklärt Frank Meyer, der Leiter des städtischen Abwasserbetriebs. Eine Spezialfirma hatte die Kanalisation mit ferngelenkten Kameras inspiziert und neben Rohrbrüchen auch durchgeschossene Versorgungsleitungen sowie Hindernisse in den Kanalrohren festgestellt. Meyer. "Wir haben ein Fünf-Jahres-Programm mit den nötigsten Maßnahmen aufgelegt." Die zum 1. Januar 2013 erfolgte Gebührenerhöhung von 1,87 auf 2,02 Euro pro Kubikmeter ist bereits eine erste Folge der schon vor zwei Jahren begonnenen intensiven Baumaßnahmen.

Bereits im kommenden Jahr soll auch der Sandfang an der Wärderstraße erneuert werden. "Das Hochwasser im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass der vorhandene Sandfang nicht hochwassersicher ist. Wir müssen da also nachbessern", erklärt Meyer. 2,45 Millionen Euro kostet die Maßnahme. "Dadurch liegen wir 2015 deutlich über den sonst üblichen Investitionen", sagt Meyer.