Forstweg: Erneut Tiere verschwunden

Der Verdacht, dass in Hamwarde ein Katzenfänger sein Unwesen treibt, verdichtet sich: Nachdem mehrere Anwohner des Forstwegs das Verschwinden ihrer Stubentiger gemeldet hatten (wir berichteten), werden nun weitere Katzen vermisst. "Erst als wir den Artikel in der Zeitung gelesen haben, schöpften wir Verdacht", sagt Heidi Sträter (54) vom Geesthachter Bestattungsunternehmen Schwartz-Sträter.

Der Hintergrund: Vor einem Jahr verstarb im Forstweg ein allein stehender Rentner. Neben einem Haus, das jetzt zum Verkauf steht, hinterließ er unter anderem an die zehn Katzen - alle wild, ungezähmt und mehr oder minder verwahrlost. Die Bestatter informierten das Geesthachter Tierheim, ein kleines Katzenbaby kam bei Heidi Sträters Tochter Carolin (29) unter. Ein paar Tiere mussten krankheitsbedingt eingeschläfert werden, drei Stück wurden kastriert, geimpft und wieder auf dem Grundstück ausgesetzt. "Unser Mitarbeiter Hans Rezas ist ein Jahr lang jeden Abend von Geesthacht nach Hamwarde gefahren, um sie zu füttern", so Sträter. Das brachte dem 58-jährigen Tierfreund sogar den Spitznamen "der Katzenfütterer" ein. Im Winter baute er "seinen" Katzen sogar einen Unterschlupf aus Schaumstoff und Decken.

Doch auf einmal kamen die pelzigen Vierbeiner nicht mehr zur Fütterung. "Die erste verschwand vor zehn Wochen", sagt Rezas. Die anderen beiden sah er am Donnerstag, 16. Oktober, zum letzten Mal. Als er zwei Tage später am Sonnabend, 18. Oktober, wieder in den Forstweg kam, blieb der Platz an den Futterschüsseln leer.

Besonders auffällig: Am selben Tag, ebenfalls am 18. Oktober, verschwand auch die Siam-Katze von Carola Pingel aus dem Forstweg. Sie wurde einige Tage später in Handorf auf der anderen Elbseite aufgefunden und dank eines implantierten Mikro-Chips an ihre Besitzerin zurückvermittelt. Sträter: "Man kann alle Anwohner nur bitten, die Augen offen zu halten."