Saskia Offermann wird Sonntag ins Amt eingeführt

Die Menschen werden immer älter und auch die Zahl der an Demenz erkrankten nimmt zu. Diese Erfahrung hat Geesthachts neue Pastorin Saskia Offermann in den vergangenen acht Jahren bei ihrer Arbeit in der Pflegeeinrichtung Theodor-Fliedner-Haus in Hamburg-Bramfeld gemacht. Und speziell diese Menschen liegen der 44-Jährigen besonders am Herzen. "Es gibt zwar zahlreiche Demenzkranke in den Heimen, die Dunkelziffer ist aber deutlich größer, weil der Löwenanteil der Betroffenen zu Hause gepflegt wird und kaum noch das Haus verlässt", sagt die Pastorin. Das möchte sie mit speziellen Gottesdiensten ändern.

"Ich habe bereits in Hamburg mit Demenzkranken und deren Angehörigen gearbeitet und möchte dies in Geesthacht fortsetzen. Erste Kontakte mit den Heimen und Pflegereinrichtungen habe ich bereits aufgenommen", sagt Saskia Offermann. Im Idealfall will sie Demenzkranke und deren Angehörige mit ihren neuen Angeboten in die St.-Salvatoris-Kirche locken. "Die Arbeit erfordert eine spezielle Art der Gottesdienste. Die Sätze sind kurz, werden oft wiederholt, und man muss alle Sinne ansprechen. Das geht beispielsweise über Gerüche oder Berührungen. So werden die Andachten auch für Demenzkranke zu einem Erlebnis", weiß die Pastorin aus langjähriger Erfahrung.

Sie denkt aber auch über Angebote für Demenzkranke in den Heimen nach. Denn Seniorenarbeit wird ein Schwerpunkt für die bodenständige und auf eine angenehm ruhige Art selbstbewusste Geistliche sein, die am morgigen Sonntag um 18 Uhr während eines Gottesdienstes von Pröpstin Ulrike Murmann (53) in die Gemeinde eingeführt wird.

In den vergangenen neun Jahren hat sie ehrenamtlich als Pastorin in der Markuskirche in Hamburg-Hohenfelde gearbeitet, davor als Religionslehrerin sowohl an der Rudolf-Steiner-Schule in Farmsen als auch am Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek.

Privat lebt sie in Hamburg-Rahlstedt mit ihrem Ehemann, einem Physiker, und dem 14-jährigen Sohn: "Solange mein Sohn zur Schule geht, werden wir in Rahlstedt bleiben." Die weite Fahrt zu ihrer neuen Arbeitsstelle macht ihr nichts aus.

Sportlich ist die Pastorin übrigens auch: Sie ist Fechttrainerin beim TH Eilbek. Außerdem liest sie gern und kann mit dem Spinnrad ebenso gut umgehen wie mit der Sticknadel. Die Seelsorgerin hat sich beim ersten Besuch in die Gemeinde Geesthacht verliebt, sieht etliche Parallelen zu Hohenfelde und freut sich auf viele weitere Begegnungen: "Die Geesthachter sind so offen und freundlich, ganz anders als in Hamburg, hier kommt man viel leichter ins Gespräch."

Bereits seit dem 1. September arbeitet sie in dem Pfarrteam der Kirchengemeinde Geesthacht, fühlt sich dort gut angenommen und möchte gern dauerhaft bleiben, vorerst hat sie jedoch eine dreijährige Probezeit als Pastorin zur Anstellung, danach entscheidet der Kirchengemeinderat über ihren Verbleib und sie selber natürlich. Ihre Schwerpunkte werden in Amtshandlungen, dem Gottesdienst und der Seniorenarbeit liegen, aber auch in der Betreuung der Konfirmanden.