Herbstaufschwung stärker als üblich

Im Herbst legt der Arbeitsmarkt traditionell deutlich zu, bevor es in den Wintermonaten saisonbedingte Entlassungen - beispielsweise auf dem Bau - gibt. Doch das Plus fiel im Oktober deutlich höher aus als üblich. Im Kreis Herzogtum Lauenburg waren im heute zu Ende gehenden Monat 5787 Menschen auf Jobsuche - 121 weniger als im Oktober 2013. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent. In Geesthacht liegt sie mit 6,6 Prozent höher als der Kreisdurchschnitt. Trotzdem sang die Zahl der Arbeitsuchenden gegenüber dem September um 94 auf 3223 Personen.

"Der saisonübliche Aufschwung fiel in diesem Herbst deutlich stärker aus als in den Vorjahren. Verhaltene Konjunkturprognosen haben unseren lokalen Arbeitsmarkt bislang nicht beeinflusst", sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Vorsitzende der Geschäftführung der Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe. Die Agentur ist für die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg zuständig. In beiden Kreisen zusammen hat die Zahl der von Arbeitgebern gemeldeten Stellen um 20 Prozent gegenüber dem Vormonat zugenommen. Und mit 4,6 Prozent gab es im Arbeitsamtsbereich die niedrigste Quote seit 29 Jahren, bilanzierte Grote-Seifert. "Dies zeigt die wirtschaftliche Stärke unserer Region."

Die Zukunft sieht bundesweit weniger rosig aus. Anfang der Woche fiel der vom Münchener Ifo-Institut unter 7000 Firmenschefs ermittelte Geschäftsklimaindex unerwartet deutlich um 1,5 auf 103,2 Punkte. Die Stimmung der deutschen Top-Manager verschlechterte sich danach im Oktober bereits im sechsten Monat in Folge. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag macht dafür nicht allein internationale Krisen in Syrien/Irak, in der Ukraine oder die Euro-Flaute verantwortlich, übt Kritik an der Bundesregierung wegen der Einführung des Mindestlohns und der Rente mit 63.

Die Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognosen erneut nach unten korrigiert. Sie rechnen jetzt mit 0,8 Prozent Wachstum - statt der angepeilten 1,3 Prozent.