Feuerwehren machen sich fit für Ernstfall im Kernkraftwerk

Obwohl das Kernkraftwerk Krümmel längst abgeschaltet ist, arbeiten in der Anlage noch immer etwa 400 Menschen. Grund genug für die Retter der Werkfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren Geesthacht und Grünhof-Tesperhude, sich auf mögliche Einsätze vorzubereiten. Am Montagabend rückten die Feuerwehren mit zehn Fahrzeugen am Kraftwerk an. Übungsszenario war ein Brand in einem Werkstattgebäude, mit Dummys wurden Vermisste simuliert.

"Wir halten rund um die Uhr eine Löschgruppe vor, die erste Maßnahmen einleiten kann", berichtet Markus Schwalbe, Leiter der Werkfeuerwehr, der 135 Mitglieder angehören. Schwalbe: "Hier arbeiten nach wie vor viele Menschen, denen wir Schutz bieten müssen." Für die externen Feuerwehren sind die Übungen eine gute Möglichkeit, Ortskenntnisse zu sammeln. "Es war im positiven Sinne eine sehr entspannte Übung", lobte Jürgen Meiners vom TÜV-Nord, der als Gutachter zuschaute.

Die Feuerwehrleute rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus, bauten ihre Schlauchleitungen auf und suchten die Dummys. Draußen studierten die Führungskräfte derweil die Objektpläne. Außerdem wurde getestet, welche Fenster mit der Drehleiter erreicht werden können.

Geesthachts Feuerwehrchef Sven Albrecht war mit dem Übungsverlauf zufrieden. "Es ist immer gut, wenn wir die Zusammenarbeit trainieren können", sagte er. "Nur so können wir im Ernstfall effektiv zusammenarbeiten."

Erst einmal in der Geschichte des 1984 ans Netz gegangen Kraftwerkes mussten die Feuerwehrleute zu einem größeren Einsatz ausrücken: Am 28. Juni 2007 ging ein Transformator in Flammen auf. Es war der Einstieg in den Ausstieg der Stromproduktion in Krümmel.