Planungsausschuss bringt drei wegweisende Bauprojekte per Beschluss auf den Weg

Der Planungsausschuss der Stadt Geesthacht hat in seiner Sitzung am Montagabend reihenweise zukunftsweisende Pläne für die weitere Entwicklung der Stadt auf den Weg gebracht.

Für den Bebauungsplan (B-Plan) "I/30 - Westhafen I" - wie das Areal für die künftige Hafencity zwischen dem Hafen und der Steinstraße offiziell heißt - wurde ein einstimmiger Satzungsbeschluss gefasst. Dabei wurden auch die zahlreichen Anregungen und Bedenken von Anwohnern und Bürgern zur Kenntnis genommen. Es geht dabei um das Wohnungsbauprojekt des Baukonzerns Züblin, der etwa 90 Mietwohnungen östlich der Baustraße errichten will.

Im Satzungsbeschluss wird jetzt geregelt, was Züblin bauen darf: Sechs Baukörper mit bis zu fünf Vollgeschossen sind vorgesehen, schon 2015 könnte Baubeginn sein.

Auch für die Fläche, die unter dem Begriff "Innenstadt-Gelenk" bekannt ist, wurde ein Entwurfs- und Aufstellungsbeschluss gefasst. Das "Gelenk" befindet sich im Quarree zwischen Bergedorfer Straße, Hafenstraße, Sandstraße und Kurzem Weg. Der B-Plan "I/5" umfasst die beiden Grundstücke nördlich und südlich der Hafenstraße, westlich der Bergedorfer Straße. Auf der größeren Fläche möchte der Unternehmer Uwe Gerner 35 Mietwohnungen und eine Tiefgarage bauen. Gerner hatte das Grundstück inklusive des sanierten Hauses Bergedorfer Straße 12 von der Stadt gekauft. Er möchte zwei Wohnblocks errichten. Der Ausschuss hat für den Geltungsbereich des neuen B-Plans gleich die gegenüberliegende Brachfläche mit einbezogen.

"Auf dieser Fläche sollen mehrere markante Bäume erhalten werden, wir haben sie in den B-Plan aufgenommen", erklärt Gerhard Boll (Grüne), der Vorsitzende des Planungsausschusses. Bisher hat sich noch kein Investor für das Grundstück gemeldet. Für Gerners Projekt hingegen könnten 2015 die Bagger anrollen.

Das dritte Planungsprojekt betrifft eine Änderung des Flächennutzungsplans (F-Plan) im Bereich des Düneberger Industriegebiets: "Wir mussten dort wegen des Grüns und der Biotope erst ein Konzept entwickeln", sagte Hildegard Adamofski aus dem Stadtplanungsamt. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises hatte ein "Grünverbindungskonzept" verlangt, das jetzt vorliegt und das die Behörde bis Ende Dezember prüfen will. Bauamtsleiter Peter Junge: "Wir wollen die Entwicklung dort voranbringen." Denn ein Teil der weißen Fläche gehört zum Areal der früheren Teppichfabrik, die heute mit deutlich reduzierten Flächen auskommt. Für die mittlerweile ungenutzten Bereiche soll eine neue Nutzung mit Wohnungen und Gewerbe entwickelt werden.

Wann sich hier tatsächlich Bautätigkeiten einstellen, ist unterdessen noch unklar. Denn noch hat der Insolvenzverwalter die Hand auf der Fläche der Teppichfabrik, sodass ein möglicher Investor auch erst in Verhandlungen eintreten müsste. Die würden erst Sinn machen, wenn Baurecht vorliegt.

Ein B-Plan soll auch für mehrere Grundstücke am Heineweg neu erstellt werden. Dort plant die städtischen Wohnungs-Gesellschaft WoGee den Bau von neuen Häusern. "Es ist spannend, wenn man sieht, wie groß die rückwärtigen Grundstücke dort sind und was da passieren könnte, um nachzuverdichten", so Boll. Die Nachverdichtung haben sich vor allem die Grünen auf die Fahnen geschrieben, um den Flächenverbrauch zu reduzieren.