Konzern will konventionell Erdöl fördern

Die Angst vor Fracking geht um in Schleswig-Holstein. Viele Menschen misstrauen Beteuerungen, das Aufbrechen von Gesteinsschichten zur Förderung eingeschlossener Erdöl- oder Erdgas-Vorkommen sei ungefährlich. Die Diskussion um die drohende Verunreinigung von Grundwasser durch eingesetzte Chemikalien und radioaktiv-belastetes Lagerstättenwasser oder Erdabsackungen beschäftigt Bürgerinitiativen, Fracking-Befürworter und nicht zuletzt die Politik. Jetzt reagiert das kanadische Unternehmen PRD Engergy.

"Bei unseren Tätigkeiten ist die Fracking-Methode nicht erforderlich und von uns auch nicht geplant", sagt Gabriele Junker, Sprecherin von PRD Energy. Das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat der kanadischen Firma für den Zeitraum vom 1. Juni 2013 bis zum 31. Mai 2018 die Aufsuchungserlaubnis für das Ereignisfeld Schwarzenbek erteilt - ein 708 Quadratkilometer großes Gebiet von Glinde (Stormarn) bis nach Gudow.

Ziel des Erdölkonzerns ist die Wiedererschließung von schon bekannten Erdölaltfeldern. "Wir möchten mittels konventioneller Methoden Erdöl fördern", so Junker. Im Ereignisfeld Schwarzenbek seien vor allem zwei alte Ölfelder interessant: eins in der Nähe von Hohenhorn, eins bei Pötrau. Man sei aber auch auf der Suche nach neuen Lagerstätten.

Doch der erklärte Verzicht auf die Fracking-Methode sorgt bei Kritikern für kein allgemeines Aufatmen: "Unabhängig davon befürchten wir erhebliche Belastungen des Grundwassers und eine massive Beschädigung von Wohnraum, Natur und Straßennetz", sagt Klaus Tormählen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im lauenburgischen Kreistag. Der Grund: PRD Energy plant bei einer Erfolgsprognose für die bereits bekannten und möglichen neuen Felder die Erdölgewinnung mittels einer Horizontalbohrung. "Dies ist in einer kleinräumigen und eng besiedelten Landschaft in keiner Weise zu verkraften", so Tormählen.

Doch bis es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen: "Wir befinden uns aktuell im zweiten Jahr und sind gerade dabei, Altdaten von den vorherigen Erdölfirmen zu erwerben", erklärt Junker.