Politik hinkt hinterher Hamburgs Nachbarstädte kommen der Nachfrage kaum nach

Für Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln wollen, wird es eng: In Geesthacht stehen, auf die gesamte Stadt verteilt, noch acht Hektar freier Gewerbeflächen zur Verfügung - für die sich einige Unternehmen bereits Optionen gesichert haben. Kaum besser die Situation in Schwarzenbek, ganz anders dagegen in Lauenburg.

"Dauerhaft fehlen Grundstücke für Gewerbe- und Industriebauten", warnt Geesthachts Verwaltung in einer Vorlage an den Hauptausschuss. Immerhin lebt Geesthacht gut von den Betrieben. Etwa 25 Millionen Euro nimmt die Stadt durch Gewerbesteuern allein 2014 ein, allerdings inklusive einer unerwarteten Nachzahlung von rund 12 Millionen Euro.

Geesthacht steht unter Druck, insbesondere nachdem Pläne für ein gemeinsames Gewerbegebiet mit Hohenhorn auf Eis liegen. Im Gespräch ist die Freigabe zweier landwirtschaftlicher Flächen zwischen Mercatorstraße und Gutenbergstraße für Unternehmen.

Die Situation in Schwarzenbek ist, was Gewerbeflächen angeht, übersichtlich. "Wir verfügen über keine nennenswerten Flächen mehr, zumindest nicht für große Ansiedlungen", sagt Bürgermeister Frank Ruppert (Die Grünen). Faktisch gebe es als größere Fläche nur noch die "Schafsweide" - diese gehört jedoch nicht der Stadt sondern der LMT Group. Für das Areal interessierte sich vor Jahren der chinesische Groß-Investor Zhonghui Zhu, beließ es aber beim Kauf des ehemaligen Aldi-Markts an der Buschkoppel. Dort residiert nun der Textilhersteller ETC.

Unter der kommenden Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig soll Neues erschlossen werden: In Planung ist gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Herzogtum Lauenburg (WfL) die Erschließung eines neuen Gewerbegebietes - und zwar über die Stadtgrenzen hinaus Richtung Grabau. Die Gespräche darüber sollen Anfang 2014 aufgenommen werden.

Keine Probleme gäbe es dagegen in Lauenburg, wenn sich potenzielle Investoren in der Stadt niederlassen wollten. "Wir können noch genügend teilerschlossene Flächen anbieten und freuen uns über jeden interessierten Unternehmer" sagt Kämmerer Thomas Burmester. Tatsächlich hat sich Lauenburg erst vor einigen Monaten ein 20 Hektar großes Areal am nördlichen Stadtrand gesichert mit dem Ziel, dort ein neues Gewerbegebiet zu entwickeln.