Stadthafen: Zerstörung und Unkraut prägen Bild am Menzer-Werft-Platz - Stadt hat nur “begrenzte Mittel“

Als Städtebauprojekt "Geesthacht an die Elbe" war die Entwicklung der Stadt am Hafen seinerzeit preisgekrönt. Geblieben ist von diesem Glanz nicht viel. Im Gegenteil. Die Betonplatten an den Sitzterrassen, der Holzbelag und das Geländer der Hafenbrücke, die eingelassenen Lampen in den Betonstufen - all das vergammelt zusehends. Dazu kommt wucherndes Unkraut aus allen Fugen.

1998 hatte die Stadt einen internationalen Städtebauwettbewerb durchgeführt, um die Brachflächen am Hafenrand und auf der Elbhalbinsel neu beleben zu können. Daraus entstanden dann Ideen wie der als "Roter Platz" mit seinem staubigen roten Belag bekannte Menzer-Werft-Platz, der neue Schiffsanleger, die Sitzterrassen, der Uferpark und die Hafenbrücke. Das Projekt fand mit der Bebauung im Pappelwald - von dem mittlerweile nichts mehr übrig ist - seinen Abschluss. Die Büros "Studio 3" aus London sowie Schenk + Waiblinger aus Hamburg hatten den Wettbewerb mit ihren Ideen gewonnen. Unrealisiert blieben bis heute ein Hotel und ein Sportboothafen auf der Elbhalbinsel.

Doch jetzt, 16 Jahre nach dem Wettbewerb und nur sieben Jahre nach der Vollendung der Maßnahmen, ist der Lack ab. Außerdem bescheren die Projekte der Stadt enorme Folgekosten. Wie etwa die Hafenbrücke. Die wurde in Berlin gebraucht gekauft und für den Einsatz in Geesthacht modifiziert. 2002 wurde die 106 Meter lange Brücke von den Sitzterrassen in Höhe Elbstraße zum Menzer-Werft-Platz aufgebaut. "Wir müssen die Brücke seitdem entsprechend der jeweiligen Vorgaben der DIN regelmäßig prüfen", erklärt Torben Heuer, der Sprecher der Stadt. Gerade ist so eine Untersuchung gelaufen. Heuer: "Im Ergebnis haben wir, mit Schulnoten vergleichbar, eine 2,8 erhalten."

Das klingt zunächst nicht schlecht. Allerdings sind der Holzbohlenbelag und das Holzgeländer durchgefallen. Splittergefahr am Geländer bedeutet Verletzungsgefahr für Passanten, außerdem sind schon Bohlen zerbrochen. "Wir müssen sehen, was wir da tun können. Das benötigte Geld steht nur begrenzt zur Verfügung, aber wir müssen da ran", so Heuer.

15 000 Euro stehen alljährlich für den Unterhalt des Menzer-Werft-Platzes im Haushalt des Fachbereichs Bauen und Umwelt zur Verfügung. In diesem Jahr waren es sogar 75 000 Euro, wegen der Brückenprüfung. Hinzu kommen 10 000 Euro für die Bewirtschaftung des Platzes.

Doch dieses Geld scheint nicht zu reichen. Und so verkommt das mit Millionenaufwand gestaltetet Areal von "Geesthacht an die Elbe", das die Menschen eigentlich zum Aufenthalt einladen soll, immer mehr.