Initiative: Flüchtlinge im Alltag unterstützen - Diskussionsabend im Rathaus

Noch im März lebten etwas mehr als 70 Flüchtlinge in Geesthacht - ein halbes Jahr später ist die Zahl auf mehr als 150 geklettert und ein Ende des Zustroms ist nicht zu erkennen. Ende November will die Stadt eine vorläufige Container-Unterkunft am Höchelsberg eröffnen, um die Flüchtlinge unterzubringen. Doch genau so wichtig ist es, die Menschen bei ihrem Alltag im fremden Geesthacht zu unterstützen. Bürgervorsteher Samuel Bauer wünscht sich ein Netzwerk aus Ehrenamtlichen, dass die Asylbewerber künftig unterstützt. Als Auftakt lädt er für Mittwoch, 5. November, zu einem Diskussions- und Informationsabend ein.

Neben dem Leid durch die Erfahrung im Bürgerkrieg und auf der Flucht haben die Asylbewerber in Geesthacht viele Probleme im Alltag zu bewerkstelligen. "Das geht los beim Behördenbesuch. Aber auch beim Einkauf oder der Kinderbetreuung brauchen die Menschen vielfach Hilfe", sagt Bauer. Und immer wieder ist die Sprache eine Barriere. "Die Hilfe kann also ganz vielfältig sein, vom Dolmetschen bis zur Hausaufgabenhilfe", wirbt Bürgermeister Volker Manow für das neue Netzwerk.

Bislang sind zwei Rathaus-Mitarbeiterinnen im Einsatz, um den neu angekommenen Flüchtlingen bei der Anmeldung und der Einrichtung eines Kontos zu helfen. Doch mit den steigenden Zahlen werden ihre Kapazitäten knapper - eine Lücke, die jetzt das Ehrenamt schließen soll. "Wir haben schon Anfragen von Bürgern gehabt, die helfen wollen. Über das Netzwerk soll diese Arbeit dann kanalisiert werden", sagt Christoph Wieck, Leiter des Fachbereichs Soziales im Rathaus. Sein Mitarbeiter Andreas Dreyer soll die Ehrenamtlichen zudem unterstützen. "Wir wollen aber nicht Matratzen oder Kleidung sammeln, das tun andere Organisationen bereits. Es soll darum gehen, den Menschen im Alltag zu helfen", so Wieck. Bauer hofft, dass für diesen Zweck auch Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz oder die Awo vereinsübergreifend zusammenarbeiten.

Das Auftakttreffen startete am Mittwoch, 5. November, um 19.30 Uhr im Geesthachter Ratssaal. Neben Samuel Bauer und Christoph Wieck halten Hendrijeke Blandow-Schlegel von der Flüchtlingshilfe Harvestehude und Michael Treiber, Leiter Awo interkulturelles Schleswig-Holstein, kurze Vorträge. Vertreter von Vereinen sind ebenso willkommen wie alle Geesthachter, die sich für die Flüchtlinge engagieren möchten.