Rathaus Kosten offen - Bürgermeister-Kandidat bringt Alternative ins Spiel

Die Nachricht unserer Zeitung, dass es Überlegungen gibt, die Stadtverwaltung ins Kaufhaus Nessler umzusiedeln, sorgt für reichlich Diskussionsstoff - vor allem in den sozialen Netzwerken. Die Reaktion reichte von "Aprilscherz" über Skepsis bis zur Zustimmung.

Entscheiden muss am Ende allerdings die Politik - und auch die diskutiert derzeit noch ergebnisoffen: "Bisher ist das ja nur ein Angebot, ein unkonkretes dazu", sagt CDU-Fraktionschef Karsten Steffen. Die CDU hatte 2013 einen Rathaus-Neubau ins Spiel gebracht. "Es sind die Alternativen vernünftig zu untersuchen, ob Neubau, Miete oder Sanierung gut wären", sagt Steffen. "Wir haben den Bürgermeister gebeten, mit der Firma Nessler alle Möglichkeiten auszuloten." Dann wolle man weitersehen.

Rüdiger Tonn von der FDP findet die Idee persönlich gut. "Wir könnten dadurch viel Geld sparen, das beispielsweise unserem Seniorenzentrum zugute käme." Allerdings hat die FDP noch keinen Fraktionsbeschluss gefasst.

Ali Demirhan von den Grünen räumt ein, sich noch gar nicht mit dem Thema Verwaltungs-Umzug befasst zu haben. "Bevor ich mir darüber Gedanken mache, möchte ich erst wissen, welche Kosten uns beim Rathaus noch erwarten, wenn man beispielsweise die Fenster erneuern muss oder die Fassade energetisch sanieren möchte", sagt der Fraktionschef der Grünen. "Mitten in der City hätte der Verwaltungssitz zwar durchaus Charme, aber ich würde auch am jetzigen Standort festhalten wollen", so Demirhan. Auch die SPD will noch intern diskutieren. "Ich möchte vor allem wissen, wie viel Miete da auf uns zukommt", sagt Fraktionschefin Kathrin Wagner-Bockey.

Volker Samuelsson, der bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr als unabhängiger Bewerber antritt, bringt in der Diskussion in den sozialen Netzwerken einen weiteren Alternativ-Standort ins Spiel: die Buntenskampschule. Er könne sich vorstellen, die jetzigen Schüler auf die anderen Schulen zu verteilen oder die Jahrgänge regulär zu beenden und neue nicht mehr einzuschulen. Auch zum Nessler-Plan hat er eine Meinung: "Ich halte das ganze für eine ungünstige Lösung. Ein Rathaus sollte ein Symbol für die Stadt sein, und das sehe ich hier nicht."