Verkehr: Stadt möchte Fahrradstraße bis nach Besenhorst verlängern - Noch fehlen Grundstücke

Anscheinend muss tatsächlich immer erst etwas passieren, ehe in Geesthacht gehandelt wird: Sebastian Götze, ein Anwohner des Bauernvogtwegs in Besenhorst, wandte sich jetzt nach einem schlimmen Fahrrad-Sturz seines Sohnes an der Bundesstraße 404 an die Stadt, um für eine sichere Fahrrad-Verbindung Richtung Innenstadt zu werben. Der Junge, der auf dem für Radfahrer freigegebenen Fußweg an der stark befahrenen Straße unterwegs war, stürzte, nachdem ihm eine Fußgängerin in die Quere gekommen war. Der Junge stieß mit einem 7,5-Tonner zusammen und verletzte sich.

Im Ausschuss für Bau und Verkehr wurde das Thema jetzt nach dem Hinweis des Anwohners beraten. Dabei wurde von den Politikern die Idee vertieft, die Fahrradstraße, die zurzeit von der Post aus durch die Querstraße und über die Düneberger Straße hinaus bis zum Klaus-Groth-Weg in Düneberg führt, bis in die weiter wachsende Wohnsiedlung in Besenhorst zu verlängern.

"Das scheitert an den Grundstücken, die uns nicht gehören", erklärte Bauamtsleiter Peter Junge. Einen Plan für das Vorhaben hat die Stadt bereits in der Schublade, doch bisher verhindern Differenzen über die Grundstückspreise die Entwicklung landwirtschaftlicher Flächen in ein Neubaugebiet. Wenn der Landwirt verkaufen würde, könnte die Stadt die Fahrradstraße in Nachbarschaft zum Bahngleis und damit abseits der Bundesstraße bauen.

Eine Verkehrszählung des Ordnungsamtes hatte ergeben, dass am Tag der Zählung zwischen 6 und 18 Uhr 141 Radfahrer in Besenhorst an der B 404 unterwegs waren. "Man hat da nicht viele Möglichkeiten auszuweichen", stellte Junge im Ausschuss fest. Deshalb soll jetzt als Sofortmaßnahme mit dem Bund als Eigentümer der Straße und des Seitenstreifens darüber verhandelt werden, ob eine Verbreitung des Gehweges um 50 bis 60 Zentimeter möglich wäre. Dadurch bekämen die Fußgänger und Radfahrer nicht nur mehr Platz, auch der Grünstreifen vor den Privatgrundstücken, der oft als Parkplatz von Anwohnern oder deren Besuchern genutzt wird, wäre dann zum Abstellen eines Autos nicht mehr breit genug. Immerhin ist der Radverkehr auch Thema im Verkehrsentwicklungsplan.