Kröppelshagen (sh). “Unsere Schlichtwohnungen für Flüchtlinge können ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region werden“, sagt Kröppelshagens Bürgermeister Volker Merkel. Die Gemeinde hat das Vorkaufsrecht auf das Haus, wenn es irgendwann mal nicht mehr für Flüchtlinge benötigt wird.

"Wir könnten es dann beispielsweise für seniorengerechtes Wohnen nutzen", so die Zukunftsvision des Bürgermeisters. Aber erst einmal muss das Haus überhaupt gebaut werden. "Deshalb haben wir den Runden Tisch ins Leben gerufen. Es muss uns gelingen, de Gegner des Projekts einzufangen. Der Bau der Schlichtwohnungen ist unwiderruflich beschlossen, jetzt muss das Projekt gelingen", sagt Renate Nietzschmann von der Wählergemeinschaft "Dorfleben". "Wichtig ist, dass alles so öffentlich wie möglich behandelt wird. Die Pläne müssen in allen Stadien auf den Tisch. Wir werden auch die nächste Ausgabe unserer Dorfzeitung ganz diesem Thema widmen", sagt Wolfram Bundesmann.

Das soll bei den Runden Tischen geschehen. Beim Treffen am 2. Dezember (20 Uhr. Gemeindehaus) sollen im Idealfall bereits die Architektenentwürfe vorliegen, über die der Amtsausschuss in seiner Dezembersitzung entscheidet. "Es darf aber nicht nur um die Unterbringung gehen. Wir müssen den Flüchtlingen auch etwas bieten, damit sie in das Dorfleben integriert werden", so Volker Merkel. So gibt es beispielsweise das Angebot, eine Koppel anzumieten, auf der die Flüchtlinge Gemüse anbauen können. Aber auch eine Kooperation mit dem Sportverein und der Feuerwehr ist denkbar. "Es gibt auch Menschen im Dorf, die den Flüchtlingen helfen wollen, die Sprachbarrieren zu überwinden und ihnen Deutsch beizubringen", sagt Sabine Merkel, Ehefrau des Bürgermeisters. Die Runden Tische, der erste Termin ist am 28. Oktober (Gemeindehaus, 20 Uhr), werden von Pastor Ralf Meyer-Hansen geleitet. So sollen auch die Gegner des Projekts eingebunden werden. Wie berichtet, gibt es im Dorf auch zahlreiche Bürger, die Widerstand gegen die Schlichtwohnungen leisten.