Widerstand gegen Unterkunft bleibt

Grünes Licht für die Gemeinschaftsunterkunft: Die Bauvoranfrage des Amtes Hohe Elbgeest für eine Gemeinschaftsunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen "Dazza" an der Ecke Bundesstraße 207/Friedrichsruher Straße in Kröppelshagen ist einstimmig durch den Bauausschuss der Gemeinde gegangen. Nicht aber die vom Amt beantragte Größe der Schlichtwohnungen.

"Das Amt möchte 530 Quadratmeter eingeschossig bauen. Das ermöglicht aber weitere 75 Prozent der Grundfläche unter dem Dach zu bauen. Somit wäre das Haus 900 Quadratmeter groß. Das wollen wir nicht", sagt Dietrich Hamester, Vorsitzender des Kröppelshagener Bauausschusses. Hamester möchte maximal 25 Flüchtlinge in der Gemeinde aufnehmen.

Die Bewohner des Dorfes sind in dieser Frage gespalten. Eine Initiative hat 250 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt, knapp 150 Kröppelshagener waren am Montagabend zu der Sitzung gekommen. "Wir haben auch die Frage gestellt, ob die Gemeinde grundsätzlich dem Projekt zustimmt und haben als Signal ein Ja bekommen", sagt Ingo Jäger von der Amtsverwaltung Hohe Elbgeest.

"Ich verstehe die Sorge der Kröppelshagener, dass angesichts der Flüchtlingswelle plötzlich 100 Menschen in ihrem Dorf untergebracht werden könnten. Das haben wir aber definitiv nicht vor", sagt Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. "Wir möchten circa 40 Flüchtlinge in Kröppelshagen unterbringen. Danach sind wieder andere Gemeinden dran."

Auch sie hätte eine dezentrale Unterbringung vorgezogen. "Dafür müsste uns aber erst einmal ein Eigentümer ein geeignetes Haus verkaufen. Der Zustrom reißt außerdem nicht ab. Wir kommen an dieser Lösung nicht vorbei, und es muss schnell gehen", so die Dassendorferin.

Denn selbst wenn die weiteren Planungen und der Bau reibungslos vorwärts gingen, dürften die Schlichtwohnungen in Kröppelshagen frühestens im Sommer 2015 fertig sein - und das Amt muss eigentlich noch in diesem Jahr 40 Flüchtlinge aufnehmen. "Damit wird definitiv nicht Schluss sein. Wir suchen bereits in Dassendorf nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Außerdem suchen wir im gesamten Amtsbereich nach Flächen für Containerstandorte", so Martina Falkenberg weiter.

Derzeit sind im Amtsgebiet 55 Flüchtlinge untergebracht. Drei weitere sind jetzt von einem Hotel in Schwarzenbek in eine Einliegerwohnung in Dassendorf umgezogen.