Kreis möchte Teilstück loswerden

Spaziergänger, Radfahrer und Reiter können sprichwörtlich einen neuen Weg beschreiten. Am Sonnabend wurde der rund zwei Kilometer lange Waldweg zwischen Börnsen und Wohltorf nach einer Grundsanierung wieder freigegeben. Im 18. Jahrhundert nutzten Bauern den Mühlenweg von Börnsen Richtung Aumühle, um ihr Getreide zur Kornmühle an der Au zu bringen.

In den vergangenen Jahren war der kreiseigene Weg eine Matschpiste. 2011 erkämpften Klaus Tormählen von Börnsens Grünen und Herwig Kuhlman vom BUND Wohltorf, dass der Weg instand gesetzt wird. Langanhaltende Frostperioden und Naturschutzauflagen warfen die Instandsetzungsarbeiten zeitlich zurück. 2013 unterspülten dann auch noch Regenfälle den fast komplett sanierten Weg.

Den 4,5 Meter breiten Weg teilen sich nun Reiter mit Radfahrern und Spaziergängern. "Die Sanierung hat insgesamt 175 000 Euro gekostet. Die Erneuerungsarbeiten wurden mit 72 500 Euro durch die Forstwirtschaftsabteilung der Landwirtschaftskammer bezuschusst, erklärt Norbert Hammann, der als Fachdienstleiter für die Verwaltung, Steuerung und Liegenschaften im Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig ist.

Eigentümer des zwei Kilometer langen Weges ist der Kreis Herzogtum Lauenburg - der würde den Weg aber gern loswerden. Als Kaiser Wilhelm II im Jahr 1871 den Sachsenwald an den "Eisernen Kanzler" Otto von Bismarck verschenkte, nahm er den Weg bewusst aus. Er sollte öffentlich bleiben, damit die Bauern die Mühle erreichen konnten. Nun gehört der Wald den von Bismarcks, der Weg dem Kreis. Der Kreis hat bereits versucht, den Weg an Börnsen oder Aumühle zu verschenken. Die örtlichen Politiker haben aus Angst vor Folgekosten abgelehnt.