Premiere: Niederdeutsche Bühne begeistert 200 Zuschauer mit der turbulenten Komödie “Toveel is toveel“

Wenn es in der Hochsaison eng wird auf Rügen, dann muss man sich als Hotelier auch mal flexibel zeigen und ein Appartement gleich doppelt vermieten. Wohnstube und Badezimmer können sich doch schließlich zwei Familien teilen - solange die Zahl der Schlafzimmer stimmt. Doch Heinrich Wilms (Mario Freese), Ida Wilms (Marianne Kurtz) und Sohn Lutz (Marcel Jammer) sind ebenso überrascht wie Ottokar Jäde (Dieter Wondruschka), Elfriede Jäde (Kerstin Scharnberg) und Tochter Karin (Annika Petersen), als sie sich in der Wohnstube treffen. Hotelier Mandus (Arne Kloodt) hat die Gäste aus Bremen und Kiel kurzerhand im selben Appartement einquartiert. Ohne jede Absprache.

"Toveel is toveel" sind sich dann vor allem die energische Ida und der resolute Ottokar einig. Und so heißt auch das neue Stück der Niederdeutschen Bühne, das am Sonnabend im Kleinen Theater an der Schillerstraße Premiere hatte. Knapp 200 Zuschauer feierten das unter Regie von Arne Kloodt auftrumpfende Ensemble der Niederdeutschen Bühne mit lang anhaltendem Applaus. Ungewohnt: Die obligatorischen Blumen vom KTS-Geschäftsführer für die Schauspieler und die Souffleuse gab es diesmal nicht.

Vor allem Mario Freese wurde vom Publikum gefeiert. Er überzeugte in einer für ihn ganz ungewohnten Rolle als biederer Familienvater - einige Zuschauer erkannten nicht einmal, dass es sich bei der Figur Heinrich Wilms um Freese handelt, der schon öfters auf der großen Bühne stand. Eine persönliche Premiere im Kleinen Theater erlebte Marcel Jammer, der fehlerfrei zum ersten Mal im Ensemble dabei war. Insgesamt machten die Schauspieler einen guten Eindruck, Souffleuse Helga Scharnberg war kaum gefordert. Auch Maske, Requisite und Kostüme der Niederdeutschen Bühne hatten für das Stück Großes geleistet.

Seit Mai hatten die Schauspieler für "Toveel is toveel" geprobt. Kloodt legte beim Spiel wie gewohnt einen Schwerpunkt auf die Liebe zum Detail. "Die Nervosität war zu spüren, aber das ist bei einer Premiere auch normal. Ansonsten haben alle ihre Rollen sehr gut gespielt", resümierte der Regisseur.

Nachdem sich ihre Eltern wegen der doppelten Appartement-Belegung in die Haare bekommen, entschließen sich Karin und Lutz, mit Mandus Hilfe, aus dem Hotel abzuhauen. So sollen sich ihre Eltern aus Sorge um ihren Nachwuchs wieder vertragen - und gemeinsam nach den verlorenen Kindern suchen. Profiteur dabei ist nur Mandus, der stets die Hand aufhält und sich seine Dienstleistungen gut bezahlen lässt. Klar, dass es in dem Stück aus der Feder von Helmuth M. Backhaus drunter und drüber geht.

Sonnabends, am 4., 18. und 25. Oktober (um 17 Uhr), am Sonnabend, 11. Oktober, um 20 Uhr sowie am Sonnabend, 1. November, um 15 Uhr, und freitags am 10., 17., 24. und 31. Oktober jeweils 20 Uhr, Donnerstag, 30. Oktober, um 20 Uhr und erstmals an einem Sonntagnachmittag, 19. Oktober, um 15 Uhr, gibt es weitere Vorstellungen des Lustspiels der Niederdeutschen Bühne. Karten gibt es bei "Zigarren Fries" an der Bergedorfer Straße 46.

In den Reihen eins bis drei kosten die Tickets 13,20 Euro, ab der vierten Reihe bezahlen die Gäste 15,40 Euro. Jeweils zuzüglich Vorverkaufsgebühr. "Wir hoffen auf viele Besucher, vor vollem Haus spielt es sich am schönsten", sagt die Vorsitzende der Theatergruppe, Marianne Kurtz.