Geesthacht (cbx). Im Ernstfall zählt jede Sekunde: Sollte es doch einmal zu einem Unglück im Kernkraftwerk Krümmel (KKK) kommen, muss die Bevölkerung innerhalb eines 25-Kilometer-Radius so schnell wie möglich informiert werden.

Am Donnerstag, 25. September, heulen deswegen von 10.15 bis 10.20 Uhr rund um die kerntechnischen Anlagen in Geesthacht die Sirenen. Dann ertönt das Notsignal "Rundfunkgeräte einschalten - auf Durchsagen achten" - ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton. Nach den fünf Minuten ist der Probedurchlauf auch schon wieder vorbei.

"In Geesthacht stehen zurzeit 24 Sirenenanlagen, die vom Kreis bewirtschaftet werden", sagt Kreissprecher Karsten Steffen. Eine neue Sirene kostet rund 10 000 Euro, die Unterhaltskosten für alle 24 Notfallmelder pro Jahr belaufen sich auf etwa 6000 Euro. Allerdings wurden nicht alle Sirenen vom Kreis gekauft, ein Teil wurde von den Hamburgischen Electricitäts-Werken (HEW) - dem ehemaligen Betreiber des KKK - finanziert.

Auch wenn die Zahl der Sirenen seit dem Ende des Kalten Krieges rückläufig ist, so kommen den Signalmeldern noch immer wichtige Funktionen zu: egal ob bei einem Reaktor-Gau oder als Warnton bei einer Sturmflut. Geesthachts Freiwillige Feuerwehr wird allerdings seit 1998 nicht mehr über Sirenensignal, sondern mittels stiller Alarmierung über Notfallpiepser informiert. Für die Bürger bleibt der Probealarm ohne Konsequenzen. Nach fünf Minuten kehrt wieder Ruhe ein.