Festnahme: Zwei Männer (20/22) zündelten 14 Mal zwischen Reinbek, Geesthacht und Schwarzenbek

Was für ein Treffer: Die beiden 20 und 22 Jahre alten Männer, die die Polizei in der Nacht zu gestern festgenommen hatte, haben insgesamt 14 Brandstiftungen gestanden. Es war der Tipp eines Rettungshundeführers, der die Polizei noch während der Löscharbeiten auf die Spur der Männer aus Kröppelshagen und Reinbek brachte. Der Rettungshundeführer war mit seinen Kollegen in der Nacht zum Montag in Geesthacht im Einsatz, um einen Vermissten zu suchen. Er bekam dabei die Brände in Schwarzenbek mit, wo drei Altpapier-Container und zwei Gartenlauben samt Anbauten gegen Mitternacht an der Gülzower Straße in Flammen aufgingen. "Ich war dann auf der B 5 bei Grünhof zum Einsatzort unterwegs, als mir mitten in der Nacht ein Auto mit zwei dunkel gekleideten Männern am Straßenrand aufgefallen ist", berichtet der Zeuge. Als er dann von dem Brand der Strohlager in Grünhof hörte, teilte er seine Beobachtungen der Polizei, die ebenfalls an der Suche beteiligt war, mit.

Kurz darauf kam einem Polizisten zwischen den Brandstellen am Ziegeleiweg und am Krukower Weg der von dem Rettungshundeführer beschriebene Kleinwagen mit der auffällig bemalten Motorhaube entgegen. Der Beamte wendete sofort, nahm die Verfolgung auf und konnte den Wagen mit Kollegen am Schulweg in Grünhof entdecken. Ein Mann saß - ob des Polizeiaufgebots geschockt - regungslos auf dem Beifahrersitz, sein Kumpel versuchte, sich hinter dem Kleinwagen zu verstecken. Sofort klickten die Handschellen. "Da hat einfach alles gepasst, der Hinweis des Zeugen, die Beobachtung des Kollegen und der Ablauf der weiteren Ermittlungen", berichtet ein Polizist.

Die Männer räumten ein, für die drei brennenden Strohlager in Grünhof ebenso wie für die Brände kurz zuvor in Schwarzenbek verantwortlich zu sein. Insgesamt hat das Duo laut Polizei 14 Brandstiftungen gestanden. Ob das alles ist, ist unklar. Die Serie begann demnach am 27. August. In der Nacht brannten in Escheburg ein Wohnmobil und mehrere Container und im Sachsenwald bei Dassendorf eine Holzhütte. Auch in Reinbek und Großhansdorf sowie Zarrentin sollen die Männer Wohnmobile angezündet haben. Die Ermittlungen der Polizei, ob die beiden Männer für weitere Taten verantwortlich sind, gehen weiter. Dazu werden mehrere sichergestellte Gegenstände, wie die Mobiltelefone der Männer, ausgewertet. Im Skoda der Brandstifter entdeckten Polizisten am Montag einen Benzinkanister und weitere Utensilien.

"Nach bisherigen Erkenntnissen stehen die Festgenommenen nicht im Verdacht, für die Brandserie im Raum Ahrensburg verantwortlich zu sein", so Polizeisprecher Holger Meier. Dort brennen seit einem Jahr immer wieder Strohballen, Gartenlauben und Autos. Nicht geklärt sind bisher der Brand von 800 Strohballen auf einem Feld in Reinbek vom 14. September sowie der von 13 historischen Lkw auf dem Hof eines Autohändlers in Reinbek-Neuschönningstedt am 4. September. Auf die bisher nicht vorbestraften Männer, die nach ihrer Vernehmung mangels Haftgründen am Montag auf freien Fuß entlassen wurden, wartet neben dem Strafverfahren jetzt auch eine enorme Schadensersatzforderung der Betroffenen. Außerdem summieren sich die Einsatzkosten der Feuerwehren auf mehrere Zehntausend Euro. Allein die Feuerwehr-Gebühren der Stadt Geesthacht für den in Grünhof nötigen Einsatz belaufen sich auf 20 000 Euro.