Grünhof Hunderte Strohballen stehen in Flammen - Polizei nimmt zwei Verdächtige fest

Was sich in der Nacht zum Montag in Grünhof-Tesperhude abgespielt hat, das haben die Feuerwehrleute um Wehrführer Michael Römmer so noch nicht erlebt. "Drei solche großen Brandstellen nach Brandstiftungen zur gleichen Zeit, das hatten wir hier nicht, solange ich mich erinnern kann", erklärte Römmer. Mehr als 80 Feuerwehrleute, dazu Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) aus Lübeck, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Schwarzenbek sowie etwa 20 Polizisten waren teilweise bis zum Vormittag im Einsatz. Römmer: "Ich gehe davon aus, dass wir noch zu Nachlöscharbeiten antreten müssen."

Als Feuerwehr-Zugführer Jan Andersen, der schräg gegenüber der Feuerwache an der Grünhofer Straße wohnt, um 0.52 Uhr alarmiert wird, ahnt er noch nicht, was ihn erwartet. "Wir sind mit dem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug ausgerückt, angeblich sollte es zwischen Grünhof und Schnakenbek brennen, unterwegs kam dann von der Leitstelle die Nachricht, dass es Richtung Geesthacht brennen würde", sagt er. Auf der Anfahrt entdeckte er am Ziegeleiweg einen riesigen Feuerschein - und auch am Gülzower Weg loderten Flammen. "Wir haben deshalb gleich Verstärkung angefordert." Noch während die ersten Löschmaßnahmen am Ziegeleiweg beginnen, ist plötzlich auch am Krukower Weg Feuerschein zu sehen. Am Ziegeleiweg brennen 200 Strohrundballen, an den beiden anderen Brandstellen sind es jeweils etwa 100 Rundballen. Alle gehören den Landwirten Dirk Ludwig und Jörn Christern aus Grünhof. "Ein immenser Verlust für unseren Betrieb", sagt Ludwig. Das Stroh wird normalerweise als Streu in den Kuhställen des Bauernhofes genutzt.

Um die gepressten Rundballen löschen zu können, müssen diese aufgelockert werden. Mühsame Handarbeit, die von den Landwirten mit Traktoren und vom THW mit einem Radlader unterstützt wird. Während am Montagmorgen die beiden kleineren Brandstellen abgelöscht sind, geht der Einsatz am Ziegeleiweg weiter. "Das DRK hat uns zum Glück wunderbar versorgt, so ein langwieriger Einsatz geht sonst ganz schön an die Substanz", sagt Römmer. Derweil sichern Kripo-Beamte am Skoda von zwei Tatverdächtigen Spuren. Sie stellen einen Benzinkanister sicher, von den Fußmatten sammeln sie den Sand ein. Für einen Vergleich mit Bodenproben der Brandstellen.

Über Grünhof liegt schwer der Brandgeruch. Nicht nur die Bauern hoffen, dass die Polizei die richtigen Männer geschnappt hat.