Sozialdemokraten wünschen sich mehr Hilfe für Betriebe aus dem Rathaus

Akku-Fabrik, Depesche (Diddl-Maus) und CTS (Kunststoffe) - sie sind nur drei Beispiele für eine erfolgreiche Ansiedlungspolitik in der größten Stadt des Kreises. Trotzdem könnte mehr für die wirtschaftliche Entwicklung Geesthachts getan werden. Zu diesem Ergebnis sind der SPD-Ortsvorsitzende Olaf Schulze und SPD-Fraktionschefin Kathrin Wagner-Bockey nach einem Gespräch mit dem Pinneberger Wirtschaftsförderer Stefan Krappa gekommen. Der Experte ist in Geesthacht kein Unbekannter: Er war bei der Bürgermeisterwahl 2005 Kandidat der SPD, unterlag dann aber knapp gegen den mittlerweile verstorbenen Ingo Fokken.

"Wirtschaft muss Chefsache werden und vom Bürgermeister ausgehen. Wenn wir einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im Juni 2015 suchen, werden wir auch auf wirtschaftliche Kompetenz achten", sagt Kathrin Wagner-Bockey. Es müsse nicht unbedingt einen eigens zuständigen Wirtschaftsförderer geben, wie es die 43 000 Einwohner zählende Stadt Pinneberg mit Stefan Krappa oder ehemals das benachbarte Schwarzenbek (15 000 Einwohner) mit Andreas Thiede hat.

"Wir haben die Wirtschaftsförderung an den Kreis abgegeben. Die WFL verkauft Flächen und Immobilien und verwaltet die Gewerbegebiete. Wir brauchen jemanden vor Ort, der sich um die Interessen der Firmen kümmert und bei Problemen schnell hilft", sagt Schulze. Der enge Austausch mit den Unternehmen sei wichtig. "Es geht nicht nur darum, neue Firmen anzusiedeln. Wir müssen uns auch um die Belange der Firmen kümmern, die bereits da sind. Beispielsweise wenn es um Erweiterungen oder andere Dinge geht. Regelmäßige Kontakte und Besuche in den Firmen sind wichtig und müssen vom Bürgermeister ausgehen", so Schulze weiter. Bedeutsam sei aber auch eine enge Zusammenarbeit mit Hamburg und mit den umliegenden Städten im Kreisgebiet. "Die WFL hat in der Vergangenheit mit ihren Kampagnen eine Konkurrenz zu Hamburg aufgebaut. Stattdessen muss es ein Miteinander geben. Wenn eine Ansiedlung in Geesthacht nicht möglich ist, warum soll man dann nicht gemeinsam mit anderen Kommunen nach Alternativen suchen? Davon profitieren letztlich alle", erläutert Olaf Schulze seine Strategie.

Dreh- und Angelpunkt in dem Konzept ist allerdings der Bürgermeister, der als Motor der Wirtschaftsförderung fungieren soll. Und da ist die SPD noch auf der Suche. "Wir werden uns mehrere Kandidaten ansehen und dann in Ruhe entscheiden", so Schulze. Ob es auch einen neuen Anlauf mit Stefan Krappa als möglichen Kandidaten geben könnte, wollte der SPD-Vorsitzende nicht kommentieren. "Wir beteiligen uns an keinen Spekulationen über Namen", so der SPD-Ortsvorsitzende.