Wartungsarbeiten sollen Betrieb der Anlage sicherstellen

Gnadenfrist für das Pumpspeicherwerk: Die aus dem Jahr 1958 stammende Anlage wird noch einmal gründlich überholt. Mit den Reparaturen soll die Laufzeit der Anlage trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den weiteren Betrieb (wir berichteten) verlängert werden. Denn ein Defekt könnte zum Stillstand und somit zum möglichen Aus des Pumpspeicherwerks führen.

Wegen der Wartungsarbeiten läuft zurzeit nur der westliche der drei Maschinensätze. "Dieser erste Maschinensatz wurde schon einmal überholt, an den anderen beiden sind wir jetzt dran", erläutert Kraftwerksleiter Lothar Köppke. Deshalb stehen der mittlere und der östliche Maschinensatz momentan auch still. Köppke geht davon aus, dass vor allem die besonders aufwendigen Arbeiten am mittleren der drei Maschinensätze - bestehend aus Pumpe, Turbine und Generator - noch bis zum 12. Dezember dauern werden. Köppke: "Wir haben noch ein bisschen Geld, um die dringenden Wartungsarbeiten zu erledigen." Sollte aber ein größeres Bauteil im Laufe des weiteren Betriebs ausfallen, droht der Anlage das Aus. "Ein neuer Generator etwa würde zwei Millionen Euro kosten. So eine Investition rechnet sich bei allen Schwierigkeiten, die man uns mit dem Erneuerbare Energien-Gesetz macht, nicht mehr", erklärt der Kraftwerksleiter.

40 Arbeiter sind jetzt im Krafthaus beschäftigt. Sie haben an der mittleren Maschine das Saugrohr geöffnet, um im Rohr arbeiten zu können. Ende des Monats sollen auch noch Ausbesserungsarbeiten an der Beschichtung des Speichersees folgen.

Wie berichtet, will das Kieler Umweltministerium die Auflagen verschärfen. Dabei geht es unter anderem um den Fischschutz. Der Grüne Umweltminister Robert Habeck hatte dafür Kritik von den Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU) und Nina Scheer (SPD) einstecken müssen, die das Pumpspeicherwerk bei einer Energiewende für unverzichtbar halten.

Grüne weisen Kritik zurück

Klaus Tormählen , Sprecher der Kreisgrünen, hält die Kritik an Habeck dagegen für ungerechtfertigt. "Schuld an den wirtschaftlichen Problemen ist unter anderem der gesunkene Strompreis. Die von der Landesregierung geringfügig erhöhte Abgabe für die Nutzung von Oberflächenwasser spielt nach Angaben des Kraftwerkleiters kaum eine Rolle", so der Börnsener.