Notfallplan: Bürgermeister will Fläche am Höchelsberg für Unterkünfte frei halten

Eigentlich wollte der Finanzausschuss über die Zukunft der Friedhofsverwaltung diskutieren. Doch dann erklärte Bürgermeister Volker Manow die Angelegenheit überraschend zur Chefsache - und schob allen Zukunftsvisionen einen Riegel vor. Denn das Areal am Höchelsberg soll vorerst für einen "Notfallplan" herhalten - falls die Zahl der Flüchtlinge weiter steigt, könnten hier Wohncontainer aufgestellt werden. "Nötige Container als Unterkünfte für Flüchtlinge würden wir als Verwaltung auf den Weg bringen, da können wir keine endlosen Diskussionen in der Politik gebrauchen", so Manow.

Manow kündigte an, dass man Wohncontainer gegebenenfalls im "Eilverfahren" beschaffen werde. Bisher würde es noch gelingen, die Geesthacht zugewiesenen Flüchtlinge in Mietwohnungen unterzubringen. Doch sobald dort die Kapazitäten erschöpft sind, müsse eine Notlösung her. Dann würde das städtische Grundstück am Höchelsberg zum Zuge kommen. Ob sich die Funktion der Friedhofsverwaltung mit einem Standort als Notunterkunft vereinbaren lassen könnte, soll der Fachdienst Immobilien jetzt bis zur nächsten Sitzung des Finanzausschusses am 3. November klären. Dann soll auch über das ursprünglich vorgesehene Thema beraten werden - ob die Friedhofsverwaltung einen Neubau erhält. Der würde rund 400 000 Euro kosten.

Fakt ist, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter steigt und Geesthacht keine Alternativen sieht, als Wohncontainer aufzustellen. Die seit dem Auszug der Stadtgärtner ungenutzten Gewächshäuser auf dem rückwärtigen Hof der Friedhofsverwaltung könnten abgerissen werden, um nötigen Platz zu schaffen. Außerdem bietet der Vorplatz Freiflächen.

Wenn am Rande des Waldfriedhofs tatsächlich Geesthachts erste Wohncontainer für Flüchtlinge aufgestellt werden, geht Manow von einer langfristigen Nutzung aus. Ein angedachter Verkauf der Fläche an einen Investor für Wohnungsbau ist damit vorerst vom Tisch. Die Idee des Kreises, auf dem Gelände der ehemaligen Zulassungsstelle im Gewerbegebiet Düneberg Container für eine Erstaufnahme von Flüchtlingen zu errichten, habe keinen Einfluss auf die Pläne der Stadt.