Annington tauscht defektes Gemeinschaftsgerät nicht aus
Seit über 30 Jahren wohnt Heinz Wagner am Heuweg 30. Eine eigene Waschmaschine hat er nicht -wozu auch? Im Keller des Hauses steht eine Gemeinschaftsmaschine. Früher wurde sie mit Münzen bedient, heute haben die Mieter einen Schlüssel und zahlen dafür monatlich 7,40 Euro Benutzungsgebühr. Doch seit drei Monaten fährt Wagner mit seiner Wäsche zur Schwägerin oder anderen Verwandten. Mitunter - so wie gestern - macht der 61-Jährige auch Handwäsche und hängt die nasse Kleidung an die Leine vor der Haustür. Grund: Seit dem 16. Juni funktioniert die Maschine nicht mehr - und Vermieter Deutsche Annington hat bislang keine Abhilfe geschaffen.
Kassiert wird aber weiter. "Ich zahle monatlich meine 7,40 Euro. Das Geld wird abgebucht, zum Waschen muss ich zu Verwandten", sagt Mieterin Monika Walter, die ebenfalls seit Anfang der 80er-Jahre in dem Haus wohnt. Für die Alleinstehende Monika Walter und das Ehepaar Wagner ist das ärgerlich, für Nachbarin Stephanie Knittel eine Katastrophe. Denn die 33-jährige Mutter von drei Kindern hatte bis vor Kurzem eine eigene Waschmaschine im Fünf-Personen-Haushalt. Diese funktioniert ebenfalls nicht mehr. "Eine neue können wir uns nicht leisten. Ich würde gern die Gemeinschaftsmaschine nutzen, aber jetzt muss ich ins Waschcenter nach Bergedorf. Dort sitze ich stundenlang und muss warten, bis die Wäsche fertig ist", sagt die Geesthachterin.
Die defekte Maschine steht im Keller des Hauses Heuweg 30 und wird auch von den Mietern der Hausnummern 28 und 32 genutzt. Insgesamt sind 18 Mietparteien betroffen. Wagner hat sich der Sache angenommen und seit dem 16. Juni immer wieder Kontakt mit der Deutschen Annington und dem von dem Unternehmen beauftragten Hausmeisterservice TGS - ohne Erfolg. Nach der ersten Beschwerde ging alles ganz schnell: am 17. Juni war ein Mitarbeiter der Geesthachter Firma De Luca Hausgeräte vor Ort und stellte den wirtschaftlichen Totalschaden des Geräts fest. Danach gab es ein Angebot für ein neues Gerät von De Luca - und seitdem herrscht Funkstille. "Ich habe immer wieder bei TGS angerufen. Die versprochenen Rückrufe kamen nie. So lassen wir nicht mit uns umgehen", sagte Wagner gestern frustriert.
Auch der versprochene Rückruf der Annington-Pressestelle mit einer Stellungsnahme zu dem Problem blieb gestern bis zum Redaktionsschluss aus.
(sh).