Hohe Zuschüsse beschlossen

184 000 Euro für das Kleine Theater Schillerstraße, weitere 250 000 Euro an Sachverständigenkosten für die Eröffnungsbilanz: Das sind die "dicksten Brocken", die die Ratsherren am Freitagabend als zusätzliche Ausgaben aus dem städtischen Etat genehmigt haben. Hinzu kommen die ebenfalls erforderlichen 64 300 Euro für Grundsicherung von Einkommensschwachen und 30 400 Euro Miete für Obdachlose, Asylbewerber und Flüchtlinge.

Besonders kontrovers war die Debatte um die zusätzliche Viertel Million Euro für die lange überfällige Eröffnungsbilanz der Stadt zur Umstellung des Haushalts im Jahr 2010. "Wir haben den Aufwand unterschätzt. Das ist ärgerlich, aber andere Städte trifft es noch viel stärker. Eine andere Mittelstadt muss 400 000 Euro an externe Fachleute zahlen, eine größere sogar eine Million Euro", sagte Bürgermeister Volker Manow. Hintergrund ist unter anderem, dass die Stadt ihr komplettes Eigentum bewerten muss. Für die Straßen wurden sogenannte Ersatzwerte - Schätzungen - herangezogen. Das ist nicht zulässig. Da es bis zum Bau des Rathauses im Jahr 1971 noch sämtliche Akten gibt, muss die Stadt jetzt aus 800 Ordnern die tatsächlichen Werte der seit 1975 gebauten Straßen ermitteln lassen. Dafür werden die externen Fachleute eingesetzt. "Das ist ärgerlich, das hatten wir so nicht erkannt", entschuldigte sich der Verwaltungschef bei den Politikern.

"Das bringt weitere vier Monate Verzögerung. Das Controlling in der Stadt lässt zu wünschen übrig. Das muss verbessert werden", sagte der Finanzausschussvorsitzende Stephan Miß (SPD), der das Thema heute in seinem Gremium (18 Uhr, Rathaus) noch einmal auf den Tisch bringen möchte. Letztlich stimmten die Politiker den Ausgaben zu.

Auch der neue KTS-Chef Thorsten Winkler kann aufatmen. Neben den bereits von Bürgermeister Manow bewilligten 70 000 Euro stellten die Politiker weitere 184 000 Euro bereit, um das noch unter Regie seines Vorgängers Ulrich Jacobi entstandene Defizit auszugleichen. "Herr Winkler tritt ein schweres kaufmännisches Erbe an. Wir brauchen einen Neuanfang mit ihm. Ohne das Theater und das Kino verliert Geesthacht an Lebensqualität. Die Bürger sollten diese Angebote aber auch wirklich nutzen, um sie zu erhalten", sagte Ratsherr Jan-Mathias Koller (SPD).