Tierheim: Dennoch gibt es einige “Sorgenkinder“

Vor kurzem feierte der Tierschutzverein Geesthacht sein 40-jähriges Bestehen, 1977 wurde auf dem Gelände an der Lichterfelder Straße 10 das Tierheim erbaut. Sabine Paffrath ist seit viereinhalb Jahren im Tierheim beschäftigt, seit 2012 als Leiterin und sie stellt erleichtert fest: "In diesem Sommer wurden kaum Katzen oder Hunde ausgesetzt - allerdings wurden vier Kaninchen während der Sommerferien abgegeben. Im Moment ist es eher ruhig, wir vermitteln gut." Dennoch hat sie einige Sorgenkinder: Den 17-jährigen Kater Tom beispielsweise, der Insulin braucht. Oder Karlchen, der etwa im Jahr 2000 geboren wurde. Karlchen ist kastriert, wurde am Straßenrand total erschöpft aufgefunden und hat sich zwischenzeitlich gut erholt. "Er hatte Flöhe, war dehydriert und abgemagert, seine rechte Pfote verletzt, sein Hals voller Bisswunden, aber jetzt ist er wieder fit und ein liebevoller Schmuser", berichtet Paffrath. Zutraulich, jedoch zurückhaltend gegenüber Hunden, würde er wunderbar in einen Haushalt ohne Kinder und mit Freigang passen.

Die anspruchsvolle Vermittlung und ausführliche Befragung der neuen Eigentümer ist der Schlüssel des Erfolges im Geesthachter Tierheim. Paffrath: "Wir stellen bei der Abgabe der Tiere hohe Anforderungen - egal ob bei den Katzen oder bei Hunden. Daher haben wir in den vergangenen Jahren auch keinen der Hunde zurückbekommen. Die neuen Hundehalter sollten sich stets vor der Anschaffung fragen, warum sie einen Hund wollen, was sie von ihm erwarten und was sie ihm bieten können." Dabei ist der eigene Garten nicht entscheidend, sondern vielmehr die konsequente Beschäftigung des Hundes und natürlich regelmäßige Spaziergänge.

Derzeit sind sechs Hunde, zehn Katzen, sechs Katzenwelpen, vier Meerschweinchen, ein Kaninchen und zwei Chinchillas zur Vermittlung frei gegeben.

Paffrath weist darauf hin, dass Fundtiere nicht einfach behalten werden können, sie werden möglicherweise woanders vermisst und betont: "Wir sind für alle Tiere da, die in Not geraten sind." Dazu gehört aber nicht die Unterbringung während des Urlaubs.

Für die kommenden Jahre sind erhebliche Renovierungsarbeiten, unter anderem an der Quarantänestation, geplant. "Das sind durchaus sinnvolle Auflagen des Veterinäramtes, für die wir Spenden einwerben, da die Umbauten bis spätestens 2016 abgeschlossen sein müssen", so die Leiterin. 5000 Euro sind an Spendengeldern bereits eingegangen, ein Vielfaches wäre erforderlich, um alles auf den neuesten Stand zu bringen.