Geesthacht (gak). Damit hat Frank Techet nicht gerechnet, als er das Wurzelgeäst der denkmalgeschützten Blutbuche vor seiner Stadtapotheke freilegen ließ, um den Baum zu retten:

"Etwa ein Drittel der Wurzeln fehlen. Sie sind offenbar gekappt worden, um einer Gasleitung Platz zu machen", sagt der Apotheker. Er zeigt auf ein gelbes Plastikband mit der Aufschrift "Gasleitung", das vor einem etwa einen halben Meter tiefer liegenden Rohr warnt. In den 90er-Jahren wurde eine Leitung in diesem Bereich verlegt.

Überrascht ist er darüber, dass der Baum diese radikale Beschneidung des Wurzelwerks überstanden hat, aber die Experten teilten ihm mit, dass insbesondere an Blutbuchen Schäden erst viele Jahre später sichtbar werden. Techet hatte vermutet, dass der schlechte Zustand der Buche an Sauerstoffmangel durch den extrem verdichteten Boden gelegen hatte (wir berichteten). Das war aber anscheinend nur ein Teil der Ursache. Jetzt wird der Boden ausgetauscht und mit Granulat aufgefüllt. So soll die 140 Jahre alte Buche mehr Luft und Wasser bekommen - und noch lange leben.