Kröppelshagen: Schandfleck bald weg

Seit mehr als zehn Jahren ist die immer stärker verfallende Gaststätte (ehemals Dazza) an der Ecke Bundesstraße 207/Friedrichsruher Straße ein Schandfleck in Kröppelshagen. Das Lokal schloss Ende der 90er-Jahre, bis vor kurzem stand noch ein abgemeldetes stark verschmutztes BMW Cabrio unter dem Carport. Der Wagen ist mittlerweile weg, das vom Einsturz bedrohte Carport wurde zur Gefahrenabwehr abgerissen. Eine neue Nutzung wurde nie gefunden.

"Der Besitzer hat im Preis zu hoch gepokert", sagt Bürgermeister Volker Merkel. Jetzt kommt Bewegung in die Angelegenheit: Wenn der Amtsausschuss grünes Licht gibt, wird das Lokal abgerissen, um Platz für Asylbewerberunterkünfte zu schaffen. Die Kröppelshagener Gemeindevertreter haben dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Ursprünglich sollte wieder ein Gastronomiebetrieb auf dem verkehrsgünstig gelegenen Grundstück angesiedelt werden. Die Preisvorstellungen des Besitzers hätten dies - so Bürgermeister Merkel - verhindert. Auch die Gemeinde wollte das Grundstück bereits erwerben. Der Besitzer - ein griechischer Staatsbürger, der nicht in Kröppelshagen wohnt, habe dies aber abgelehnt. "Der Mann hat sich in der Vergangenheit bereits für Flüchtlinge engagiert. Jetzt verkauft er an das Amt Hohe Elbgeest, wenn sichergestellt ist, dass dort Flüchtlinge untergebracht werden", erläutert Merkel. Zum Kaufpreis wollte er sich nicht äußern.

Strittig ist allerdings noch die Zahl der Flüchtlinge, die im Dorf untergebracht werden sollen. "Wir möchten gerne maximal 20 bis 25 Menschen aufnehmen, weil wir sie vernünftig integrieren wollen. Sie sollen hier schließlich nicht nur untergebracht werden. Mehr schaffen wir mit 1250 Einwohnern nicht. Das Amt will 40 Flüchtlinge hier einquartieren. Darüber streiten wir noch", so Merkel.