Geesthacht (tja). Wer in der Fußgängerzone unterwegs ist und ein dringendes Bedürfnis verspürt, steht auf dem Schlauch. Entweder stößt der Passant mit seinem Anliegen auf Wohlwollen in einem der Cafés, Restaurants oder Geschäfte - oder er hat keine Chance, eine Toilette nutzen zu können.

Ein Zustand, den Geesthachts Politiker nicht mehr akzeptieren wollen. Einstimmig folgten sie im Ausschuss für Bau und Verkehr deshalb einem Antrag der SPD.

Das Papier von Helmut Klettke, Hans-Joachim Neubauer und Jens Schumann sieht vor, dass die Verwaltung bis zum Februar 2015 - parallel zu den Planungen für die Umgestaltung der Fußgängerzone - einen Vorschlag zum Thema "Öffentliche Bedürfnisanstalten" erarbeiten soll.

Zwar gibt es im Sky-Center und am ZOB öffentliche Toiletten, doch die sind zeitweise nicht erreichbar, wenn dort geschlossen ist. "Statt eines gesonderten Gebäudes sollen mit den Geschäftsleuten der Fußgängerzone Verhandlungen aufgenommen werden, die vorhandenen Toiletten zur Verfügung zu stellen", erläuterte Klettke. Wer also dringend ein WC aufsuchen muss, soll das beispielsweise im Café von "Dat Backhus" tun können, ohne schief angeguckt zu werden oder bezahlen zu müssen. Dafür erhält "Dat Backhus" von der Stadt eine finanzielle Entschädigung.

Damit sind die Pläne für ein öffentliches WC vom Tisch. In der Einkaufsstraße würde das den Aufenthaltscharakter stören und auf dem geplanten Parkplatz an der Nelkenstraße ginge das nur zu Lasten der Stellplatzanzahl. Außerdem, das berichtete auch Walter Bödecker (CDU), habe man mit solchen sanitären Anlagen bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Bis zum Bau des Sky-Centers gab es ein WC in der Innenstadt, doch das war oft von Vandalen demoliert worden. Das Häuschen steht heute im Uferpark an der Elbe.