Stadtwerke sehen Investitionsrisiko

Das Ziel der Bundesregierung ist hoch gesteckt: Bis zum Jahr 2020 soll es in Deutschland eine Million Elektroautos geben. Drei Stück sind es immerhin schon in Geesthacht, doch zwei davon haben die Stadtwerke im Fuhrpark. "Die Infrastruktur ist schlichtweg noch nicht so, dass man sich gerne ein E-Mobil anschaffen würde", bilanziert Sven Minge (CDU), Vorsitzender im Energieausschuss. "Die Energiebranche kann bei der Einführung der geeigneten Infrastruktur nicht vorneweg laufen", macht Markus Prang, Geschäftsführer der Geesthachter Stadtwerke, deutlich. Das Risiko für die nötigen Investitionen sei zu groß. Prang: "Wir wissen doch nicht, ob die heutige Technologie tatsächlich auch in Zukunft der Stand der Technik ist." Deshalb werde der Bau von Ladestationen gescheut. Immerhin: Die Stadtwerke haben vor ihrem Kundenzentrum an der Schillerstraße, Ecke Hafenstraße eine öffentliche Strom-Zapfsäule aufgebaut. Sowohl Autos als auch Fahrräder können dort ihre Akkus aufladen. "Im Zuge der Umbaupläne für die Fußgängerzone überlegen wir auch die Schaffung einer zentral gelegenen Ladestation", sagte Prang.

Problem sei aber auch, dass es noch keine geeignete Abrechnung für den bezogenen Strom an diesen Stationen gibt. "Bisher verschenken wir den Strom", so Prang. Er hat bereits mit den Verantwortlichen der "Car2Go"-Flotte, die Elektro-Smarts in Hamburg einsetzen, Gespräche geführt, ob sich Geesthacht als Standort anbieten würde. Doch bisher ohne Ergebnis. Minge würde sich eine Ladestation auch in Tesperhude wünschen, dann könnten dort Hamburger E-Mobilisten ihre Fahrzeuge aufladen, während sie in einem der Lokale einkehren. Bettina Boll (Grüne) entgegnete, der Hamburger solle lieber den Bus nutzen, um hierher zu kommen.