Digitale Agenda kostet Millionen

Schnelles Internet ist in vielen Teilen des Kreises noch Zukunftsmusik. Doch das könnte sich ändern: Die Bundesregierung hat jetzt eine Digitale Agenda auf den Weg gebracht, die für eine wesentliche Verbesserung der Breitbandversorgung - besonders im ländlichen Bereich - bis zum Jahr 2017 sorgen soll. "Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das schon unter der schwarz-gelben Bundesregierung angepeilt war. Möglich wäre das aber nur mit einer hohen finanziellen Förderung", sagt der Geesthachter SPD-Landtagsabgeordnete Olaf Schulze, der zugleich Aufsichtsratschef der Stadtwerke ist. Somit ist er auch für das schnelle Internet-Angebot der Stadtwerke, Riotainment, zuständig.

Während 1050 Kunden in den umliegenden Dörfern von Geesthacht und in Teilen der Stadt via Glasfasernetz mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit pro Sekunde surfen, muss der Politiker in sein Geesthachter Büro an der Berliner Straße oder in den Kieler Landtag fahren, wenn er größere Dateien aus dem Internet herunterladen oder Updates an seinem iPad vornehmen möchte. Denn an der Elbuferstraße in Tesperhude ist die schnelle Daten-Autobahn der Stadtwerke noch nicht angekommen.

"Bei mir gibt es zu wenig Anmeldungen. Deshalb liegt hier keine Leitung. Die Telekom und Kabel-Deutschland können schnelle Surfgeschwindigkeiten hier auch nicht bieten. Deshalb mache ich hier nur das Nötigste mit meinem iPad und stelle die Datenverbindung über die Mobilfunkleitung her. Das geht sehr langsam", erzählt der Geesthachter. Ein Problem, das es auch in anderen Bereichen Geesthachts gibt. So wird beispielsweise das Neubaugebiet Finkenweg Ost von Riotainment versorgt - aber nicht alle Häuser. Wenn es nicht genug Anmeldungen gibt, werden auch keine Leitungen verlegt.

Für den Ausbau des Glasfasernetzes haben die Stadtwerke bislang fünf Millionen Euro investiert. "Wenn wir flächendeckend in ganz Geesthacht Leitungen legen würden, ginge das nur über staatliche Förderung. Wir haben das noch nicht ausgerechnet, aber die Investition betrüge mehrere Millionen Euro", so Schulze.