TÜV-Segen: Der Kessel ist nach 69 Jahren völlig intakt

Mit einem Kesseldruck von zwölf Bar ist Dampflok "Karoline" unterwegs, wenn sie den Museumszug zwischen Geesthacht, Bergedorf und Krümmel zieht. Klar, dass da alles dicht sein muss, um keine Unglücke zu verursachen. Bruno Hubrich, Sachverständiger für Dampfkessel beim TÜV Nord, untersuchte jetzt die Kessel der 1945 gebauten Dampflok.

"Einen Kessel einer Dampflok zu prüfen ist heute natürlich selten geworden, aber insgesamt kommen in der chemischen Industrie oder in Wäschereien - überall dort, wo Wärme benötigt wird - zahlreiche Dampfkessel zum Einsatz", berichtet Hubrich, der "Karoline" aus dem "Effeff" kennt.

Hubrich: "Der Verein ist es viel besser organisiert als viele Industrie-Betriebe. In Firmen gibt es oft zu wenig Leute für zu viele Anlagen. Niemand kennt sich genau aus. Hier hat man Personal auf der Lok, das weiß, was es tut." Und so halfen die Männer der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn (AGE) tatkräftig mit, den für die Prüfung nötigen Wasserdruck aufzubauen.

Die "Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung" weist ganz genau auf, zu welchem Zeitpunkt und nach welchen Fristen welche Bauteile zu prüfen sind. Die absolvierte Festigkeitsprüfung des Kessels etwa erfolgt nur alle neun Jahre.

"So eine TÜV-Prüfung ist natürlich immer eine spannende Angelegenheit. Aber da wir vernünftiges Material nutzen, sind wir eigentlich immer auf der sicheren Seite", sagt Hermann Scharping, Vorsitzender der AGE.

Fahrplan: Die nächsten Fahrten für den Museumszug stehen zum "Elbfest" am 6. und 7. September an. Am Sonnabend fährt "Karoline" um 13.15, 15.45 und 17.45 Uhr vom Alten Bahnhof an der Bahnstraße nach Bergedorf los, am Sonntag zusätzlich auch um 10.15 Uhr.