Speckgürtel: Schwarzenbek, Dassendorf und auch Lauenburg wachsen

Bauland ist im Hamburger "Speckgürtel" heiß begehrt. Die Devise lautet: Je dichter an der Freien und Hansestadt, desto höher die Nachfrage. Allein Geesthacht fällt aus dem Rahmen, ganz anders die Gemeinde Dassendorf: Dort wurden nach langen politischen Streitigkeiten kürzlich 33 Bauplätze ausgewiesen, nach drei Monaten waren alle verkauft: "Üblicherweise dauert so etwas im Süden des Kreises Herzogtum Lauenburg zwei bis drei Jahre", bestätigt Christoph Herbers, Immobilienexperte der Kreissparkasse.

Auf weiteren Einwohnerzuwachs darf auch Schwarzenbek rechnen. Innerhalb des Hamburger Verkehrsverbunds gelegen, verfügt die Stadt zudem über einen Bahnhof. 247 Häuser und Wohnungen sind derzeit in Bau oder Planung. Nachdem die Baugebiete Wohnpark Sachsenwald und Im Strange Nord in den vergangenen Jahren erschlossen wurden, gibt es derzeit zwei Neubaugebiete: die Brüggemannsche Koppel (47 Grundstücke) und Strangen Kamp (77 Grundstücke). Am Strangen Kamp im Norden der Stadt ist die Lübecker Schütt-Gruppe noch bei Erschließungsarbeiten und der Anlage eines Lärmschutzwalls. Auf der Brüggemannschen Koppel, direkt an der Bahnlinie Hamburg-Berlin gelegen, stehen bereits zahlreiche Rohbauten.

Nach Stagnation oder leichtem Bevölkerungsrückgang herrscht nun auch in Lauenburg Aufbruchstimmung. "Die Einwohnerzahl ist 2013 erstmals nach Jahren wieder angestiegen, sogar dreistellig", freut sich Bürgermeister Andreas Thiede. Nachgefragt werden besonders barrierefreie Wohnungen: Eine Anlage in der Innenstadt mit 17 Eigentumswohnungen wurde im Juli übergeben, zwei weitere sind in Planung. Die Stadt wirbt auch um junge Familien: Am westlichen Stadtrand Richtung Schnakenbek sollen bis zu 200 Bauplätze für Eigenheime entstehen.

Stagnation dagegen in Geesthacht, trotz der weitaus geringeren Entfernung zu Hamburg. In der mit rund 29 000 Einwohnern größten Stadt im Kreisgebiet gibt es derzeit kein Bauland. Die Planungen für die Hafencity sind erneut ins Stocken geraten, für eine Erweiterung des ausverkauften Baugebiets Finkenweg gibt es keine politische Mehrheit. Und die Pläne der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft "WoGee", durch Abriss von Altbauten in Düneberg Platz für neuen Wohnraum zu schaffen, greifen frühestens 2015.