Geesthacht (sh). Die Bilder von Hilfe suchenden Flüchtlingen in Lagern im Nordirak erschüttern derzeit die Welt.

"Im vergangenen Jahr wurde uns im Kreis Herzogtum Lauenburg bundesweit vom ASB mit 50 000 Euro für die Flutopfer an der Elbe in Lauenburg geholfen. Jetzt wollen wir anderen helfen, die sich in noch größerer Not befinden", sagt Sven Minge, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes in Geesthacht.

Eigentlich hatte er nach dem Erfolg einer Kuscheltiersammel-Aktion für Flüchtlinge in der Ukraine über eine ähnliche Hilfsaktion für Kinder im Nordirak nachgedacht. "Das funktioniert nicht. Der Transport ist schwierig, die Soldaten an den Grenzen sind sehr misstrauisch, wenn Kuscheltiere als Hilfsgüter kommen, weil sie darin Waffen, Sprengstoff oder Munition vermuten", sagt Minge.

Deshalb setzt der ASB derzeit auf Medikamentenlieferungen, die zentral in Tönisvorst bei Krefeld (Nordrhein-Westfalen) gesammelt und verpackt werden. Ziel ist es, ein sogenanntes Health-Kit zusammenzubekommen, mit dem 10 000 Menschen im Nordirak drei Monate lang versorgt werden können. Die Verteilung der Hilfsgüter soll über die kurdische Gesundheitsbehörde erfolgen. Mit diesem System hat der ASB bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht.

"Im Augenblick ist das einzige was wirklich hilft, Geld. Damit können wir Medikamente und weitere Hilfsgüter kaufen. Die Not im Nordirak ist wirklich dramatisch. Die Behören in Dohuk berichten unseren Helfern, dass dort mehr als 150 000 Menschen Zuflucht gesucht haben sollen. Sie haben oft nicht mehr als die Kleider, die sie am Leib tragen", sagt Minge.

Für die Flüchtlinge hat der ASB auch in Geesthacht ein Spendenkonto eingerichtet. Wer die Flüchtlinge unterstützen möchte, kann Geld unter dem Stichwort "Nordirak" auf das Konto mit der Nummer 741 35 00 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 251 205 10) einzahlen. Weitere Informationen zu der Hilfsaktion für die Flüchtlinge im Nordirak und zusätzliche Spendenkonten gibt es auch im Internet unter der Adresse www.asb.de