Politik: Christina Minge rückt nach

Was in Geesthacht passiert, hat Christina Minge schon immer mit Interesse verfolgt. Und nicht alles gefiel ihr. "Als Mutter eines jugendlichen Sohnes weiß ich zum Beispiel, dass es für 16- bis 20-Jährige in Geesthacht viel zu wenig Angebote gibt", sagt die 45-Jährige, die seit 1972 in Geesthacht lebt. Sie wollte mitreden, etwas verändern - und entschied sich vergangenes Jahr, als CDU-Mitglied für die Ratsversammlung zu kandidieren. Zwar setzte sich in ihrem Wahlkreis Samuel Walter Bauer (SPD) durch - doch im September soll Christina Minge für die überraschend verstorbene Stefanie Markwart-Farwick ins Stadtparlament nachrücken. Ohne Frage bestärkte sie ihr Mann Sven Minge, der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende in der Ratsversammlung, beim Einstieg. Doch mittlerweile geht Christina Minge ihren eigenen Weg, sie gehört dem CDU-Kreisvorstand an und möchte im September stellvertretende Ortsvorsitzende werden.

"Ich bin jetzt schon da, wo ich nie gedacht habe, hinzukommen", sagt die gebürtige Möllnerin. Ihr gehe es aber nicht um die Posten. "Als Newcomerin will ich etwas bewegen", sagt Christina Minge. Das sei nicht immer einfach und benötige manchmal viel Geduld - doch ihr Einsatz für einen neuen Verkehrsspiegel am Schillerplatz führte zum Erfolg, was die Geesthachterin bestätigte. "Ansonsten möchte ich mich vor allem für die Belange von Behinderten in Geesthacht einsetzten. Da hat Geesthacht einiges aufzuholen, gerade bei der Wohnsituation", sagt Minge.

Als Verkäuferin bei "Zigarren Fries" wird sie auf ihr Ehrenamt regelmäßig angesprochen. "Viele von meinen Kunden finden es gut, dass sich ein normaler Bürger ohne viel Vorwissen einfach mal getraut hat mitzumachen", sagt Christina Minge. Sie würde sich freuen, wenn ihr weitere Geesthachter in die Politik folgen würden - denn der Altersschnitt in der Ratversammlung steigt, Bedarf an Nachwuchs gibt es in allen Fraktionen.

"Ich kann die jungen Leute nur aufrufen, in der Politik mitzumachen - egal in welcher Partei, Hauptsache demokratisch. Man lernt viel und hat die Chance, etwas zu bewegen", so Christina Minge.