Körperkunst: Bunte Bilder und ihre Geschichte - Neuer Trend: Aquarelle auf der Haut

Ob auf den Körpern der Fußball-Stars oder auf den Schultern im Freibad, derzeit sieht man sie wieder überall: Herzchen, Totenköpfe oder Blumenranken - Tattoos sind so beliebt wie nie. Die Sache mit der Tinte unter der Haut ist längst ein Massenphänomen. Über 6,3 Millionen Deutsche tragen ein Tattoo, das ergab eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung.

Doch Tattoo ist nicht gleich Tattoo: Die Trends der bunten Körperkunst sind genauso vielfältig wie die Tattoos selbst. Das "Arschgeweih" ist schon lange out, und auch die Maori-Zeichen mit ihren symbolischen Motiven werden langsam zum Auslaufmodell. Die Leute lassen sich heute eher stechen, was ihnen gefällt - und gefallen tut vieles. "Tattoos sind wie Musik, es gibt nicht nur einen Stil", sagt der Geesthachter Tätowierer Steven (33). "Ein gutes Tattoo ist für mich, wenn nicht nur ein ,Aufkleber' auf der Haut zu sehen ist, sondern eine Geschichte erzählt wird", betont der Tattoo-Künstler. "Ein ganz neuer Trend sind Aquarell-Tätowierungen. Ähnlich wie bei einem richtigen Aquarell werden die Farben verdünnt, damit schöne Farbverläufe entstehen." Seit Geschäftseröffnung im Februar hat Steven schon reichlich viel Haut bei "Rock 'n' Tattoo" an der Geesthachter Straße verziert. "Meine älteste Kundin ist eine 75-jährige Geesthachterin, die sich einen 3D-Schmetterling tätowieren ließ", berichtet Steven. Viele seiner Kunden wollen etwas Persönliches auf der Haut tragen: "Geburtsdaten und Namen von Kindern sind sehr gefragt." Aber auch 'Realistic Trash Polka', ein Tattoo-Stil, der realistische Motive in detaillierter Darstellung mit grafischen Elementen vereint, ist momentan gefragt. "Tätowierungen sind zum Luxusprodukt geworden und längst nicht mehr nur in gewissen Schichten zu finden", sagt Steven.