Traumjob: Schwimmmeister Manuel Pfenning arbeitet, wo andere sich erholen

Da arbeiten, wo sich andere erholen, Spaß haben und Urlaub machen. Das muss der Traumjob schlechthin sein, oder? "Ja, es ist schon ein besonderer Beruf. Allerdings ist man bei gutem Wetter eigentlich auch immer auf der Arbeit", sagt Manuel Pfenning. Er ist Fachangestellter für Bäderbetriebe, landläufig besser bekannt als Schwimmmeister, und leitet das Geesthachter Freizeitbad an der Elbe.

Drei Jahre lang hat der 29-Jährige den Beruf in der "Soltautherme" gelernt, kam dann nach verschiedenen Stationen im vergangenen Jahr nach Geesthacht. "Ich habe nie zuvor ein schöneres Freibad als dieses gesehen", schwärmt er von seinem Arbeitsplatz am Elbufer. Im Einsatz ist er allerdings nicht nur am Becken und in der Sonne. "Der Beruf des Schwimmmeisters ist sehr vielfältig", sagt Pfenning. "Für die Gäste ist man eigentlich immer ansprechbar und hilft, wo es geht", sagt er. Außerdem verlangt der Job aber auch nach einem technischen Verständnis - das hat wenig mit "Baywatch" und anderen Klischees gemein. Filteranlagen, Pumpen und vieles mehr müssen bedient und ihre Funktion überwacht werden.

Die Arbeitszeit beträgt theoretisch 45 Stunden in der Woche. "Doch wenn das Wetter gut und das Bad voll ist, dann sind wir natürlich mit zusätzlichen Kollegen im Einsatz", berichtet Pfenning. Wenn die Gäste den Sommer genießen, muss das Team alles geben. Die Überstunden werden dann außerhalb der Saison mit Freizeit ausgeglichen, die Urlaube liegen auch stets in den Wintermonaten. "Zu den Stoßzeiten sind wir mindestens zu dritt, manchmal auch zu viert hier", sagt der 29-Jährige. Da ist das Mädchen, das um Hilfe bittet, weil ihre Freundin von einer Wespe gestochen wurde. Oder der Jugendliche, der Stammgast ist und fragt, ob seine Freundin ausnahmsweise Mal ohne Geld ins Bad könne, er würde dann morgen nachzahlen. Schwere Unfälle sind dagegen höchst selten.

Und dann sind da noch die Schwimmkurse, die die Mitarbeiter für Kinder anbieten. "Das macht besonders viel Spaß, wenn man sieht, wie sich die Kinder freuen, gibt einem das unheimlich viel zurück", berichtet Pfenning. Vom Aussichtssturm oder während der Kontrollgänge an den Becken haben die Fachangestellten für Bäderbetriebe die Becken und die Badegäste immer im Blick. Der Affenfelsen, die Superrutsche und der Sprungturm sind einige der Highlights im Bad. Zu erkennen sind die Mitarbeiter des Freizeitbades an knallgrünen Poloshirts.

"Pro Saison haben wir zwischen Mai und September so 30 bis 40 gute Tage, von denen dann 20 wirklich sehr gut sind. An diesen Tagen zählen wir dann etwa 4000 Besucher", sagt der Schwimmmeister, alle müssen im Auge behalten werden, damit in dem Trubel nichts passiert. Dann lastet eine enorme Verantwortung auf den Mitarbeitern. In extrem guten Jahren kommen 200 000 Besucher ins Bad. Gut die Hälfte der Saison 2014 ist bereits gelaufen. Doch es stehen noch einige tolle Angebote auf dem Terminplan: Neben dem Arschbomben-Wettbewerb gibt es am 9. August ein Power-Paddel-Rennen für die kleinsten Besucher. Am 16. August wird der schnellste Rutscher gesucht, und am 22. August startet das dritte Open-Air-Kino im Freizeitbad. Selbst für den Winter gibt es schon Planungen, dann startet am 6. und 7. Dezember der zweite Winterzauber im Freibad.