Oberstadttreff: Kristin Alheit (SPD) sagt bei Besuch Geld für neues Projekt zu - Verteilung noch unklar

Hoher Besuch im Oberstadttreff: Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) besuchte die Einrichtung am Dialogweg gestern, um sich im laufenden "Jahr der Kultur" über die vielfältigen Angebote zu informieren. Bürgermeister Volker Manow, Sozialamtsleiter Christoph Wieck und Thomas Vagedes, der Leiter des 2003 in Betrieb gegangenen Oberstadttreffs, nutzten die Gelegenheit, der Ministerin ihren Unmut über die neuen Regelungen zur Einrichtung und Förderung von Familienzentren zu erklären.

Er habe "große Bauschmerzen", sagte Vagedes, Wieck sagte, er sei "enttäuscht". Hintergrund sind die im Erlass des Sozialministeriums festgeschriebenen Abläufe für die Förderung der geplanten neuen Familienzentren durch das Land. Die Verteilung des Geldes soll der Kreis vornehmen. "Wir haben noch die Schulsozialarbeit vor Augen, als der Kreis von dem Geld zunächst jemanden einstellen wollte, der den Rest dann verteilen sollte", sagte Manow. Nur nach Protesten nahm der Kreis von dem Vorhaben Abstand. Jetzt könnte dieser Schritt wieder drohen: Das Land stellt bis zu 25 000 Euro Personalkosten pro Einrichtung zur Verfügung, landesweit sollen 100 neue Familienzentren entstehen.

"Uns ist ein Gesamtkonzept wichtig, deshalb sehen wir die Kreise hier als richtige Ansprechpartner", verteidigte Kristin Alheit den Erlass. Sie versprach bei ihrem Besuch aber, dass sie die Sorgen und Ängste erkannt habe und diese mitnehmen würde, notfalls könne man ja nachsteuern.

Vagedes und Wieck haben bereits für Geesthacht erste Ideen entwickelt. So soll im Oberstadttreff ein Mitarbeiter angesiedelt werden, der alle Kindertagesstätten in der Stadt auf dem Weg zu dezentralen Familienzentren unterstützt. Ziel der Familienzentren soll die Zusammenführung von Angeboten aus den Bereichen Kultur und Bildung sein, außerdem soll es für Kinder und Eltern Angebote einer leicht zugänglichen Förderung und Unterstützung geben. "Die Vernetzung der Angebote ist wichtig, ich bin hoch motiviert, diese voranzubringen", erklärte die Ministerin. Ob und wie Geesthacht profitiert, ist offen.