Gebühren: Defizit ist jetzt im Griff

Der Unmut bei den Kunden über die Preissteigerung war groß - doch die deutliche Erhöhung der Abwassergebühren zum 1. Januar 2013 hat den erhofften positiven Effekt: Die Erhöhung von 1,87 auf 2,02 Euro pro Kubikmeter hat den angespannten Haushalt des städtischen Abwasserbetriebs wie gedacht entlastet. Einziges Manko ist eine durch die Insolvenz der Norddeutschen Teppichfabrik bisher ausgebliebene Zahlung im sechsstelligen Bereich, sodass der Jahresabschluss 2013 bisher ein Defizit von 113 000 Euro aufweist.

Detlef Mohr von der Steuerberatungsgesellschaft BeGeKo (Kiel) hatte den Prüfbericht im Fachausschuss präsentiert. "Die neuen Gebühren seit Januar 2013 haben erhebliche Auswirkungen auf den Jahresabschluss", sagte er. Ohne die Mehreinnahmen wäre das Defizit nicht mehr zu lösen gewesen. Die 2,02 Euro gelten von 2013 bis 2015, Ende kommenden Jahres wird Betriebsleiter Frank Meyer eine neue Gebührenkalkulation für den Zeitraum 2016 bis 2019 vorlegen müssen. Üblich ist in einem Zeitraum von drei Jahren, dass es im ersten Jahr - wie aktuell für 2013 festgestellt - einen Überschuss gibt, es im zweiten Jahr ausgeglichene Zahlen gibt und dann ein kleines Defizit im dritten Jahr folgen könnte.

Unklar ist, wie es mit den Forderungen gegen die vor knapp einem Jahr in die Insolvenz geratene Norddeutsche Teppichfabrik weitergeht. Der Abwasserbetrieb hat die Forderungen beim Insolvenzverwalter angemeldet und hofft auf einen Ausgleich aus der Insolvenzmasse. "Wenn da nichts oder nur ein Teil zu holen ist, wird die Stadt die übrige Summe aus dem Haushalt bewältigen müssen", sagte Mohr. Das Mahnsystem des Abwasserbetriebs ist mittlerweile umgestellt worden, damit sich so hohe Summen in Zukunft nicht mehr ansammeln.