KTS: Mehr Programm und Gastronomie - Gesellschafter stehen geschlossen hinter Geschäftsführer Winkler

Die finanzielle Situation des Kleinen Theater Schillerstraße (KTS) ist angespannt - doch eine Insolvenz droht nicht. "Die Stadt und die Gesellschafter stehen voll hinter dem Kleinen Theater und würden es auch notfalls auffangen", sagt der neue KTS-Geschäftsführer Thorsten Winkler. Vergangene Woche hatte der Bericht des Wirtschaftsprüfers im Finanzausschuss für Unruhe gesorgt, hatte dieser doch neue Finanzlöcher im ohnehin angespannten Etat des KTS entdeckt.

Winkler hat sich mit den Zahlen ausführlich auseinandersetzt und der Gesellschafterversammlung jetzt eine zweiseitige Liste mit Ideen präsentiert. "Ich bin angetreten, das Unternehmen in ruhige Gewässer zu bringen. Das ist machbar, braucht aber etwas Zeit", sagt Winkler. Finanziellen Spielraum sieht er an vielen Stellen: So hofft Winkler auf zusätzliche Einnahmen, beispielsweise durch einen zweiten Gastro-Tresen, eine eigene Popcorn-Maschine und durch das Angebot von Menüs. "Wir verwandeln das KTS aber nicht in einen Konsumtempel, sondern wollen unseren Gästen gute Zusatzangebote machen." Ausgebaut werden auch die beliebten Opern-Übertragungen - sie können künftig auch im großen Saal über die Leinwand laufen. Damit könnten 293 statt 111 Plätze verkauft werden. Und damit auch lange Opern ein Genuss bleiben, will Winkler den großen Saal kommendes Jahr komplett neu bestuhlen. Zusätzlich plant er im Kino Aktionen wie Männerabende oder eine Ladies-Night. "Auch alternative Filme sollen mehr laufen, wir müssen unser Haus für neue Zielgruppen öffnen", sagt der Geschäftsführer. Im Theater zeige dieser Weg schon Wirkung: Die frisch angesetzten Gastspiele von Jürgen von der Lippe (4. Februar) und "Baumann & Clausen" (5. Februar) seien bereits sehr gut gebucht. Winkler: "Das sind viele kleine Bausteine, die helfen. Insgesamt schlummert in diesem Haus ganz viel Potenzial."

Die erneute finanzielle Schieflage entstand unter anderem, weil für eine drohende Nachzahlung an die Sozialversicherungen keine Rücklagen gebildet wurden und weil derzeit noch das Gehalt des früheren Geschäftsführers Ulrich Jacobi parallel weiter gezahlt wird. Die Liquidität ist aber durch eine Verfügung des Bürgermeisters über 20 000 Euro sichergestellt, über den verbleibenden Defizitausgleich entscheidet die Ratsversammlung im September.