Ausbildungsplatz: Weg zum Wunschberuf nicht immer leicht

Sie sind zwei von 188 Bewerbern aus Geesthacht, die aktuell bei der Arbeitsagentur auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Und eines haben Lena Schülke und Lennart Pamperin überdies gemeinsam: Für ihren Traumjob würden die beiden 17-Jährigen auch längere Wege in Kauf nehmen.

Lena Schülke verfügte sogar schon über eine Lehrstelle - als Kosmetikerin in der Hamburger City. Ein Beruf, in dem sie gemäß ihren Wünschen "kreativ und mit meinen Händen" hätte arbeiten können. Doch ihr Traumjob entwickelte sich schnell zur Belastung: "Ich habe mich dort ungerecht behandelt gefühlt", berichtet Lena Schülke, die schon zu Beginn ihrer dreijährigen Ausbildungszeit zu verantwortungsvolle Aufgaben wie spezielle Massagen übernehmen sollte, wofür sie einfach nicht haften wollte. Somit lehnte sie den bereits unterschriftsreifen Vertrag ab und sucht weiter.

Genau wie Lennart Pamperin. Doch der 17-Jährige ist in seiner Bewerbungszeit nicht sehr weit gekommen. Seit einem halben Jahr kümmert er sich intensiv um eine Ausbildung als Chemielaborant, ungefähr 20 Bewerbungen hat er geschrieben. Doch bisher hagelte es hauptsächlich Absagen. "Es ist frustrierend, dass ich bis auf zwei Ausnahmen nie die Chance auf ein Vorstellungsgespräch hatte. Es könnte sein, dass viele Unternehmen mein Halbjahreszeugnis mit dem Dreierschnitt für nicht gut genug erachten", sagt Lennart Pamperin, der sich bereits vor dem Realschulabschluss vielerorts beworben hatte.

Die mittlere Reife hat auch Lena Schülke schon seit dem Sommer 2013 in der Tasche. Eigentlich hatte sie zunächst einen anderen Plan, denn Lena wollte an der Berufsschule ihr Abitur ablegen. Doch dann wurde im Oktober 2013 beim Teenager eine Steißbeinfistel diagnostiziert, die bis Weihnachten zwei Operationen nach sich zog - und somit zu viele Fehlstunden. Aus diesem Grund musste die Geesthachterin auf Anraten ihres Lehrers noch im Januar die schulische Laufbahn vorerst beenden: "Sonst hätte ich ein Zeugnis bekommen, das aufgrund der Fehlstunden schlecht gewesen wäre." Eine unerwartete Situation: "Ich war davon ausgegangen, noch drei Jahre zur Schule zu gehen. Nun wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Unter Druck ist es schwer, eine Lehrstelle zu suchen." Zumindest ist Lena seit April wieder gesund.

Die Aussichten sind für Lena und Lennart nicht ausweglos: Während sie sich neben ihrer Make-up-Ausbildung auch nochmals an der Alfred-Nobel-Schule beworben hat, steht er bei Firmen in Kiel und Lübeck im Wartestand.