Hausmeister soll Stellen überstreichen

Keine Frage, bei den drei dunklen Flecken in den Ecken zweier Klassenzimmer in der Bertha-von-Suttner-Schule handelt es sich um Schimmel. Allerdings: "Es liegt definitiv keine Gefährdung für Schüler vor", sagt Gabriele Maria Plassmann vom Fachdienst Immobilien-Hochbau der Stadt Geesthacht. Die drei Stellen seien nur oberflächlich, das Mauerwerk sei davon nicht betroffen. Das könne vom Hausmeister schnell bereinigt und übergestrichen werden, so Plassmann bei einer Ortsbegehung.

Das sieht Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein nur bedingt so: "Bei Schimmelbefall muss als erstes die Ursache beseitigt werden. Ein Überstreichen kann eigentlich nur eine erste Sofortmaßnahme sein. Die Farbe bindet die Sporen und verhindert, dass diese in die Luft gelangen. Aber wenn das Feuchtigkeitsproblem weiter besteht, kommt der Schimmel schnell wieder durch", sagt Hagen.

Genau das ist an der BVS aber das Problem: Der Grund für den regelmäßigen Schimmelpilzbefall ist das seit längerer Zeit undichte Dach. "Es wird natürlich immer wieder provisorisch abgedichtet", sagt Sylvia Funke, Leiterin des Fachdienstes Immobilien, "aber für eine richtige Reparatur müssen wir die Komplettsanierung abwarten."

Wann das genau sein wird, ist bisher unklar. "Wir als Stadtverwaltung müssen noch auf den Schulentwicklungsplan sowie auf die Bestandsaufnahme der Grundschulgebäude warten, um den Sanierungsbedarf zu klären", so Funke. Selbst wann die Ergebnisse der beiden Gutachten präsentiert werden, ist noch unklar.

Was die Schülerzahlen für das kommende Schuljahr 2014/15 betrifft, wird der Schulentwicklungsplan an einem bereits abgeschlossenen Schuljahr - also 2012/13 - berechnet. Demnach ist ein Rückgang der Schülerzahlen nicht zu erwarten. Laut Schulleiter René Imort bleiben die Zahlen stabil (wir berichteten).

Sowohl Sylvia Funke als auch Gabriele Maria Plassmann können die Sorgen der Eltern verstehen. Aber: "Das Thema war bei uns in der Verwaltung in der Brisanz noch nicht angekommen", sagt Plassmann. Weder bei ihr noch bei ihrer Kollegin seien bisher Beschwerden von Eltern eingegangen. Die Stadtverwaltung sei mit Schulleiter René Imort im Gespräch, auftretender Schimmelbefall werde "bereinigt".

Im Erdgeschoss des "Würfels" - wie das ehemalige Hauptschulgebäude umgangssprachlich genannt wird - wurde der Werkraum erst vor Kurzem gestrichen, 2013 wurden Schäden durch ein undichtes Fallrohr in zwei weiteren Klassenzimmern behoben.

"Wir nehmen das Thema Schimmel sehr ernst", versichert Gabriele Maria Plassmann und verspricht, dass die dunklen Flecken in den nächsten Tagen vom Hausmeister fachgerecht entfernt werden.