Geesthacht/Bad Oldesloe (tja). Lange war der Posten des Leiters der Integrierten-Regional-Leitstelle Süd (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe unbesetzt.

Jetzt hat Frank Wojciechowski die Aufgabe übernommen. Der 49-Jährige arbeitete zuletzt als Ausbilder in der Landesfeuerwehrschule und hat während seiner Ausbildung und seines beruflichen Werdegangs die Bereiche Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Leitstelle betreut.

"Ich sehe die Leitstelle als Dienstleister für die Bürger und als Partner für die Hilfsorganisationen und die Feuerwehren", sagte Wojciechowski bei seiner ersten Vorstellung im Innenausschuss des Kreises. Ein wichtiges Thema dabei: die aktuelle Personalsituation. Nachdem der neue Leiter erklärt hatte, in seiner Leitstelle sei "eine ganze Menge Potenzial vorhanden", fragten die Politiker nach, was es damit auf sich habe. Wojciechowski: "Früher machte jeder das, was er konnte, heute das, was er soll."

",Noch Potenzial vorhanden' klingt für mich so, als würde vor ihnen viel Arbeit liegen", sagte Jens Meyer (SPD). "Wir müssen beim Personal nachsteuern", erklärte der Leitstellen-Leiter. Normalerweise betreut die IRLS-Süd die Notrufe in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Ostholstein mit etwa 620 000 Einwohnern. Doch in den Sommermonaten kommen rund 400 000 Touristen dazu, überwiegend in Ostholstein.

"Meine Idee ist, dass wir ähnlich wie bei der Deutschen Bahn einen Sommer- und einen Winterfahrplan einführen", sagte Wojciechowski. Dann würde er im Sommer mehr Personal haben, um das erhöhte Einsatzaufkommen abarbeiten zu können und in den ruhigeren Wintermonaten seine Mitarbeiter zu Schulungen und in den Arbeitszeitausgleich schicken.

Wenn möglicherweise 2016 der schon für 2006 angekündigte Digitalfunk für Feuerwehr und Rettungsdienst eingeführt wird, muss die IRLS ihre Software "Cobra" aktualisieren. Dann wäre es auch möglich, bei einer technischen Panne die Notrufe auch von einer anderen Leitstelle aus zu bearbeiten.

Von den 24 Disponenten der IRLS-Süd werden 120 000 Einsätze pro Jahr koordiniert. In dem 3421 Quadratkilometer großen Zuständigkeitsbereich der Leitstelle sind 80 Fahrzeuge des Rettungsdienstes, Einheiten des Katastrophenschutzes, der Rettungshubschrauber "Christoph 12" und 365 Feuerwehren unterwegs.