Geesthacht (sh). Sie war überzeugte Pazifistin und wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet: Heute vor 100 Jahren ist Bertha von Suttner gestorben.

Die als Gräfin Kinsky in Prag geborene Schriftstellerin gehörte dem böhmischen Adel an und ist Namensgeberin der Geestachter Bertha-von-Suttner-Schule - obgleich sie die Elbestadt nie betreten hatte. Wohl aber stand sie in engem Kontakt mit Alfred Nobel, der seine erste Dynamitfabrik hier baute. Die Österreicherin setze mit ihren Thesen auf die Höherentwicklung des Menschen, der zur Einsicht in die Sinnlosigkeit des Krieges kommen werde. Friede durch Abrüstung war ihre Devise. "Bertha von Suttner steht für einen moralischen Anspruch", sagte Schulleiter René Imort nach der Entscheidung für den Namen der neuen gebundenen Ganztagsschule, die im Jahr 2012 durch die Zusammenlegung von Grund- und Haupt- sowie Realschule der Oberstadt entstand.

An den 100. Todestag der Pazifistin am heutigen Sonnabend erinnert allerdings an der Schule nur ein entsprechender Hinweis im digitalen Vertretungsplan auf der Homepage der BVS. "Wir müssen das neue Schuljahr vorbereiten. Außerdem verlangt uns der Strukturwandel in der Schule nach der Zusammenlegung noch immer sehr viel Arbeit ab. Wir bedauern das, aber es war einfach keine Zeit, eine Feier vorzubereiten", sagte Schulleiter Imort.

Dennoch ziehe sich das Leben und Werk Bertha von Suttners wie ein roter Faden durch den Unterricht - beispielsweise in Deutsch und Geschichte würden ihre Verdienste für den Frieden thematisiert. Auch in Projekten beschäftigen sich Schüler mit der Namensgeberin ihrer Schule.