Umrüst-Aktion: Eigentümer könnten in seltenen Fällen zur Kasse gebeten werden

Straße für Straße erstrahlt Geesthacht in einem neuen Licht - seit Januar rüstet eine Spezialfirma 1900 Laternen auf LED-Technik um. Die bläulichen Lämpchen sollen die Energiekosten deutlich senken. Doch obwohl der Umbau auf Hochtouren läuft, ist weiter offen, wer die Umrüstaktion zahlt. "Es gibt noch immer keinen Beschluss, wie die Kosten umgelegt werden. Wir bereiten gerade einen Vorschlag der Verwaltung für den Bauausschuss im Juli vor", so Stadt-Sprecher Torben Heuer. Bereits jetzt zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Die Kosten für die LED-Technik liegen bei 280 Euro für eine Fußgängerlaterne und bei rund 500 Euro für eine große Straßenlaterne. Muss der komplette Mast erneuert werden, kommen je nach Ausführung noch einmal mehrere Hundert Euro hinzu. Bis zu 70 Prozent dieser Kosten können auf Anlieger umgelegt werden, im ungünstigen Fall müssen Grundeigentümer 400 Euro pro Laterne vor ihrem Haus mittragen.

Das soll allerdings nur in wenigen Fällen greifen: Die Stadt will sich zwar zum geplanten Umlageverfahren noch nicht äußern - doch hinter den Kulissen wird von Vertretern mehrerer Parteien unter anderem im sozialen Netzwerk "Facebook" bereits über einen Kompromiss diskutiert: Demnach sollen die Anwohner von einer Umlage befreit werden, wenn sich die Straßenlaternen einfach durch einen Austausch des Lampenkopfes umrüsten lassen. Erst wenn aus Altersgründen zusätzlich auch noch der Mast ausgewechselt werden muss, sollten die Anwohner zur Kasse gebeten werden. "Ich stehe weiter zur meiner Forderung, dass wir hier Vorbildcharakter haben und der Bürger deshalb nicht zur Kasse gebeten werden darf", sagt der Energieausschussvorsitzende Sven Minge (CDU). "Der Kompromiss wäre aber tragbar."

Der Bauausschussvorsitzende Michael Purwins (CDU) betont dagegen, dass eine kostenneutrale Lösung kaum möglich ist. "Wir werden der Politik unseren Vorschlag im Juli präsentieren und dann werden wir sehen, ob es zu einer Umlage kommt oder nicht", so Rathaussprecher Torben Heuer.

Schwarzenbek hat einzelne Lampen umgerüstet - die Kosten für die Leuchtköpfe übernahm allein die Stadt. In Glinde soll dagegen der gesamte Umbau umgelegt werden. In Lauenburg wird seit zwei Jahren über LED-Leuchten diskutiert, bislang wurden zwei Probestrecken aufgebaut.