Geesthacht (daf). Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus: Karl Jenkins pompöse, pathetisch aufgeladene Friedensmesse “The Armed Man: A Mass for Peace“ zog das Publikum am Samstagabend restlos in den Bann.

Das Konzert mit 90 Musikern in der alten Lagerhalle des Bauhofs unter Leitung von Professor Wolfgang Hochstein war den Opfern des Kosovo-Krieges gewidmet. Bürgermeister Dr. Volker Manow brachte es auf den Punkt: "So etwas Großartiges gab es in Geesthacht bisher noch nie". Vom Frieden hören wollten offenbar die Geesthachter nur allzu gern: Die Karten waren restlos ausverkauft, kein Platz in der alten Lagerhalle an der Steinstraße blieb frei.

Das Konzert setzte gleich zu Beginn ein Zeichen der Verständigung und der Friedfertigkeit, als ein islamischer Gebetsruf erklang. Vielerorts wird dieser nur vom Band abgespielt, in Geesthacht wurde der Gebetsruf durch Muezzin Mustafa Cakmak gesungen. Das Trommeln der Percussions riss das Publikum bei "Sanctus - Heilig" mit, das wenig später scheinbar atemlos dem quälenden, bis zur Unerträglichkeit anschwellenden Entsetzensschrei der Sängerinnen und Sänger im Getümmel des "Charge! - Angriff!" lauschte. Hochstein, ein vor Elan sprühender Chorleiter, der gut reagierende St.-Barbara-Chor und die exzellent aufspielenden Musiker machten das Konzert zum Erlebnis.

Nach dem über eineinhalbstündigen Konzert verließen die Besucher begeistert, aber auch nachdenklich die alte Bauhofhalle. So wie Norbert Kurtz empfanden es viele Besucher: "Ich kann es gar nicht in Worte fassen, so bewegend fand ich das Konzert. Der Chor war unglaublich gut, wir können uns glücklich schätzen, einen Wolfgang Hochstein zu haben", sagte der Geesthachter. "Ich bin zutiefst berührt und bewegt", sagte eine andere Besucherin.