Geesthacht (cbx). Der Geestwald ist der Lebensraum zahlreicher Amphibien - neben Erdkröte und Grasfrosch leben im Hangwald auch gefährdete Arten wie der Moorfrosch, Knoblauchkröte und Teichmolch.

Alle drei stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen.

Seit Jahren kämpft der Naturschutzbund Geesthacht (Nabu) am Fahrendorfer Weg und der Mercatorstraße mit Schutzzäunen gegen den Amphibientod unterm Autoreifen. "Leider hat die Zahl der Tiere in dieser Gegend in den vergangenen Jahren abgenommen", sagt Nabu-Experte Friedhelm Ringe. Deswegen haben die Naturschützer vergangenen Sommer ein Experiment gewagt: In Kooperation mit der Firma CTS entstand hinter dem Gelände des kunststoffverarbeitenden Unternehmens ein Feuchtbiotop. CTS lieferte das Kunststoffbecken, Mitarbeiter und Nabu-Mitglieder gruben fleißig das passende Loch.

"Die Lage ist ideal, weil keine Straße zwischen Teich und Wald verläuft", sagt Harald Schneider vom Nabu. Doch es gab anfangs auch Bedenken: Friedhelm Ringe war sich nicht sicher, wie die Tiere auf den Kunststoffuntergrund reagieren würden, ob dieser nicht Schadstoffe ins Wasser abgeben würde.

Doch das Experiment ist ein voller Erfolg: Heute tummeln sich Tausende von Kaulquappen in dem Gewässer, am Ufer hüpfen zahlreiche Jungtiere. "Unser Material eignet sich hervorragend für solche Projekte", sagt CTS-Chef Joachim Wilczek. Erstens sei es beständiger als herkömmliche Teichfolien, zweitens könne das Material gesandet werden. Durch die raue Oberfläche könnten Amphibien besser an Land krabbeln.

Aufgrund dieses Erfolgs würde der Nabu gern weitere Feuchtbiotope anlegen, die Naturschützer haben bereits eine Stelle im Auge. Doch: "Bisher stellen sich die dortigen Besitzer quer", so Ringe.