Rathaus kann Aufgaben nicht schaffen

Vordergründig ging es am Donnerstagabend im Hauptausschuss um vier freie Stellen, die von der Wiederbesetzungssperre ausgenommen werden sollten. Aber die Personalprobleme im Rathaus sind viel tiefgreifender (wir berichteten). Im nicht-öffentlichen Teil befassten sich die Politiker mit dem hohen Krankenstand, der dazu führt, dass Stellen nicht ausgeschrieben und Aufgaben nicht erledigt werden können. Wirklich erschöpfende Antworten gab es seitens der Verwaltung und von Bürgermeister Volker Manow aber offensichtlich nicht, wie im Anschluss an die Sitzung durchsickerte. Deshalb wurde für den 17. Juli eine Sondersitzung einberaumt, bei der der Verwaltungschef den Politikern - ebenfalls hinter verschlossenen Türen - ein Konzept vorlegen soll, wie mit den Personalproblemen umgegangen werden kann.

Wie groß die Probleme gerade im Bereich Schule und Soziales wirklich sind, wurde an einer Personalie deutlich: Für die koordinierende Leitung der Geesthachter Schulen wird eine neue Kraft gesucht. "Sind denn überhaupt alle nachgeordneten Stellen besetzt, die die Leitung koordinieren soll?", fragte Ali Demirhan (Grüne). "Zwei sind besetzt, drei weitere noch nicht. Die Ausschreibungen sind aber jetzt raus. Es sind auch noch mehrere Stellen für Minijobber nicht besetzt", räumte Johanna Schröder vom Fachdienst Personal ein.

"Diese Stellen haben wir bereits vor einem halben Jahr freigegeben", monierte Demirhan mit Blick auf die zögerliche Bearbeitung. Und genau für dieses Problem soll Bürgermeister Manow den Politikern mit dem geforderten Konzept in gut vier Wochen eine Lösung präsentieren.

Der Aufhebung der Wiederbesetzungssperre stimmten die Politiker dann aber letztlich einstimmig zu. Neben der Koordinatorin für die Ganztagsschulen wird ein Sozialpädagoge für die Schulsozialarbeit, ein Mitarbeiter im Fachdienst Finanzen und ein Friedhofsgärtner gesucht. Die dafür erforderlichen Ausschreibungen sollen jetzt erstellt werden.