Immobilien sind vor allem als Anlageobjekte heiß begehrt

Die Zinsen sind auf einem Rekordtief, viele Anlagestrategien bei den Banken zielen nur noch darauf ab, wenigstens die Inflation auszugleichen, damit die Kunden unter dem Strich kein Geld verlieren. Allerdings sind auch die Zinsen für Baukredite auf einem historischen Tiefststand. Das schlägt sich deutlich auf dem Immobilienmarkt nieder. "Wir verzeichnen eine sehr gute Entwicklung in diesem Bereich und rechnen auch 2014 mit weiteren Zuwächsen", sagt Sandra Friedrich, Filialdirektorin bei der Commerzbank in Geesthacht. Im Vorjahr nahm das Volumen der Immobilienfinanzierungen um 13 Prozent auf insgesamt 26 Millionen Euro zu. Zinssätze von bis zu 1,8 Prozent sind möglich, wenn ein Kredit innerhalb von zehn Jahren zurückgezahlt wird. "Wir haben junge Familien, die Häuser kaufen, Eigentümer, die weitere Immobilien als Kapitalanlage anschaffen, oder Hausbesitzer, die in Sanierung oder Modernisierung investieren", so Friedrich. Die Kunden legen ihr Geld lieber in Betongold an, als es auf das Sparbuch zu legen.

Diese Erfahrung hat auch Christoph Herbers, Vertriebsdirektor Immobilien bei der Kreissparkasse gemacht. "Selbst bei einer Tilgung von zwei oder drei Prozent im Jahr sind heute Kreditzinsen von 1,98 Prozent möglich. Allerdings ist bei jungen Familien, die sich Wohnraum schaffen, nach der langen Niedrigzinsperiode die Spitze erreicht. Die Zahlen stagnieren auf hohem Niveau", so Herbers. Dagegen nehme die Zahl der Anleger, die Immobilien als Kapitalanlage kaufen, weiter zu.

Mit einem Marktanteil von 30 Prozent ist die Kreissparkasse bei den vermittelten Immobilen Marktführer im Kreis. Im vergangenen Jahr vermittelten und verkauften die Makler des Kreditinstituts 250 Immobilien im Wert von 44 Millionen Euro - bislang der absolute Rekord der KSK in diesem Bereich.

Mit einem Anstieg des Zinsniveaus rechnen Experten in absehbarer Zeit nicht. Unter anderem durch die Krise in Russland schwächelt das Kreditgeschäft. Erst in der vergangenen Woche hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins weiter gesenkt. Durch die Senkung von 0,25 auf 0,15 Prozent können Banken ihren Kunden Geld zu niedrigen Preisen bereitstellen. Darüber hinaus müssen Banken künftig einen Strafzins bezahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken, anstatt des Investoren oder Unternehmen zu leihen. Der EZB-Einlagezins wird erstmals unter Null auf minus 0,10 Prozent reduziert. Dass die Leitzinsen in absehbarer Zeit steigen, zeichnet sich nicht ab. So können Häuslebauer auch in naher Zukunft auf "billiges Geld" hoffen.