Bauernhofpädagogik: In Worth lernen Kinder viel über gesunde Lebensmittel

Dass Eier nicht direkt aus dem Kühlregal beim Discounter kommen und es jede Menge Arbeit erfordert, ehe Kartoffeln geerntet werden können, das wissen Kinder heutzutage immer seltener. Auf dem Bauernhof der Familie Uhrbrook in Worth können Mädchen und Jungen erfahren, wie es auf einem Bauernhof zugeht - und woher die Eier tatsächlich kommen. Außerdem pflanzen, betreuen und ernten sie ein eigenes Kartoffelfeld.

Viele Kindergartengruppen nutzen dieses Angebot, um den Jüngsten zu zeigen, wie Landwirtschaft richtig funktioniert. Auch die Mädchen und Jungen der Sonnenschein-Gruppe aus der Kindertagesstätte am Marksweg sind dabei.

"Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit", steht auf einem Schild, das an einem mächtigen Holzbalken der Uhrbrook'schen Scheune hängt. Hier begrüßt Susanne Uhrbrook morgens ihre kleinen Gäste. Die Wortherin ist ausgebildete Bauernhof-Pädagogin und unterrichtet seit 2005 Mädchen und Jungen aus Kindergärten und Schulen auf dem Bauernhof an der Dorfstraße 2, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Hans-Werner Uhrbrook bewirtschaftet, unterstützt von ihren Kindern und ihrem Vater. Der Familienbetrieb betreibt eine Milchviehzucht und beackert 110 Hektar Land.

Unter dem Motto "Mit Huhn und Kuh per Du" kommen immer öfter Kinder auf den Bauernhof. "Uns besuchen oft junge Gäste aus Geesthacht, die noch nie eine Kuh gesehen oder sich noch nie richtig schmutzig gemacht haben", sagt Susanne Uhrbrook. Zum Programm gehört deshalb auch, Kälber zu füttern und sich um Schweine und Hühner zu kümmern.

Die Sonnenschein-Kinder absolvierten gerade ihren zweiten Termin in Worth. Im April hatten sie ihr Kartoffelfeld bestellt, jetzt lernten sie die Schweine Minnie und Mickey kennen, gaben den Kühen leckere Spaghetti (geflochtene Heubündel) zu futtern und schauten im Hühnerstall nach dem Rechten. Danach bereiteten sie den drei Enten-Küken in einer Waschwanne ein Bad.

Die Gruppe absolviert ein Jahreszeiten-Projekt auf dem Bauernhof. Das bedeutet, sie kommen mehrmals im Jahr nach Worth, um zu sehen, was auf dem Bauernhof gerade ansteht. Sehen, hören, riechen und ertasten steht dabei im Mittelpunkt. Und selbst ein Kalb durften die Kinder schon taufen - es heißt jetzt "Ritter Rost". Das "R" als Anfangsbuchstabe war die einzige Bedingung bei der Namensfindung.

Weitere Infos zur Bauernhof-Pädagogik gibt es unter der Telefon (0 41 52) 23 84.