Menzer-Werft-Platz: Seniorin lässt Rolli zurück - Feuerwehr und DLRG alarmiert

Ohne sich über mögliche Folgen ihres Handelns Gedanken zu machen, ging gestern eine Geesthachterin an Bord des Salonschiffes "MS Aurora". Ihren elektrischen Rollstuhl ließ sie auf der untersten Ebene des Schiffsanlegers am Menzer-Werft-Platz zurück. Ohne einen Hinweis zu hinterlassen, dass sie einen Schiffsausflug zur "Queen Mary" in den Hamburger Hafen macht. Die "Aurora" legte um 12.45 Uhr ab.

So kam, was kommen musste: Passanten meldeten gegen 15 Uhr den verwaisten Rollstuhl am Schiffsanleger der Polizei. Die Beamten überprüften die Situation und gingen erstem Anschein nach von einem tragischen Unglücksfall aus.

Neben Feuerwehrleuten aus Geesthacht machten sich auch Taucher der Berufsfeuerwehr Hamburg und der DLRG aus Geesthacht, Lauenburg und Büchen, ein Rettungshubschrauber, die Besatzung eines Rettungswagens und Notarzt Dr. Florentin Stachow auf den Weg zur Elbe. Der Verdacht: Der Besitzer des Rollstuhls könnte ins Wasser gestürzt sein.

Für die Landung des Hubschraubers wässerte die Feuerwehr den Roten Platz, Taucher rüsteten sich aus. Dann hatte ein Feuerwehrmann die zündende Idee: Da die "Aurora" nicht an ihrem Liegeplatz zu sehen war, kombinierte er, dass das Salonschiff vielleicht eine Rundfahrt macht. Kapitän Karl-Heinz Randel konnte per Handy erreicht werden. Mit an Bord: die gesuchte Rollstuhlbesitzerin. Daraufhin konnte die angelaufene Rettungsaktion abgeblasen werden.

Die Einsatzkosten trägt der Steuerzahler. "Es handelte sich ja um eine mutmaßliche Rettung, die ist nicht gebührenpflichtig", so Feuerwehrsprecher Peter Kunze.